Full text: [Teil 3 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband])

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Stirn ist niedrig), schwarzes wolliges Haar, einen viereckigen, an 
den Seiten eingedrückten Kopf. Es gehören dazu die Neger 
Afrika's, Neuhollands und des indischen Oceans; durch den Skla- 
Venhandel ist diese Race auch in die neue Welt gekommen. Es 
gehören dazu 250 Millionen. 
4) Die malayische Race erkennt man an dem kraftvollen Wuchs, 
an der ihr eigertthümlichen dunkelgelben Hautfarbe, an dem star- 
ken, lockigen, schwarzen Haar, an der auffallend häßlichen Gesichts- 
bildung (die Nase ist dick und breit, der Mund groß, der Ober- 
kiefer hervorstehend, die Stirn hoch) und an dem schmalen Schä- 
del. Sie bewohnt die Halbinsel Malakka und die Inseln des 
ostindischen Weltmeeres. Etwa 100 Millionen. 
5) Die amerikanische Race (Indianer) ist von kleinerem Wuchs, 
hat eine lohfarbige oder kupferbrauue Hautfarbe, stark ausge- 
prägte Gesichtsbildung (die Nase ist stark gebogen, die Backen- 
knochen stehen stark hervor, die kleinen Augen liegen tief in den 
Höhlen, der Bart ist äußerst schwach) uud dünnes struppiges 
Haar. Die Ureinwohner Amerika's, welche freilich wieder sehr 
von einander verschieden sind, gehören dieser Race ausschließlich 
an. Etwa 13 Millionen. 
Durch die Verbindung der Individuen verschiedener Racen entstehen 
verschiedene Zwischenformen, nämlich die der Mulatten, Mestizen und 
Zambos oder Ehinos. Die Mulatten sind die Abkömmlinge der kau- 
kasischen und afrikanischen, die Mestizen die der europäischen und ameri¬ 
kanischen, die Zambos die der amerikanischen und afrikanischen Race. 
Durch fortgesetzte Verbindung der Mulatten und Mestizen mit Kankasiern 
entstehen die Terceronen und Quarteronen :c. — Die Zahl der 
Mischlinge kann auf 21 Millionen angeschlagen werden. 
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Bildung und Religion der Völker. 
So verschiedenartig die Menschen in Bezug auf ihre äußeren Kenn- 
zeichen, als Farbe, Wuchs, Haar, Schädelbildung :c. sind, ebenso mannig- 
fache Unterschiede bieten sich bei Betrachtung ihrer Bildung und Lebens- 
weise dar. Beide hangen vielfach von den natürlichen Verhältnissen des 
Landstriches ab, den ein Volk durchstreift oder inne hat. So sind die An- 
wohner der Meeresküste auf Fischfang, Schiffbau und Handel hingewiesen, 
die Bewohner waldiger Strecken auf Jagd, die Bebauer sonniger Ebenen 
uud fruchtbarer Gefilde auf den Ertrag, welchen der Boden bei Fleiß und 
Ausdauer gewährt. Wiederum giebt es Völker, welche, im Gegensatze zu 
den seßhaften, Ackerbau treibenden Nationen, mit ihren Heerden von einem 
Weideplatz zum andern ziehen. Sie wohnen unter Zelten, welche sie leicht 
aufschlagen und abnehmen können und verweilen nur so lange in einer 
Gegend, als ihre Heerden hinreichende Nahrung finden. Solche Hirten- 
Völker heißen Nomaden. Die Völker kaukasischer Race treiben fast aus- 
schließlich") Ackerbau und nicht bloß in der angestammten Heimat, sondern 
*) In Lappland, an den Küsten des nördlichen Eismeeres und des schwarzen 
Meeres finden sich die einzigen Nomaden Enropa's.
	        
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