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am neuen Bäumchen; die alten Glaskugeln und vergoldeten Nüsse
hingen daran, aber nicht ein einziges Stückchen Konfekt. Auf dem
Gipfel prangte der alte Weihnachtsengel. Er hatte eine blaue
Florbinde mit Goldfranzen um den Leib. Diese nahm die Frau
ab und band sie dem weißen Kätzchen um den Hals, und das
Tierchen auf dem Arm, das strahlende Weihnachtsbäumchen in
der Hand, betrat sie das Zimmer.
Fritzchen saß im Bette auf und schaute mit großen Augen
in das strahlende Licht. Da setzte die Mutter das Kätzchen auf
das Bett des Kindes: „Sieh, mein Herzchen, das hat dir das
Christkindlein gebracht," sagte sie. Über das blasse Eesichtchen des
Kindes ging ein heller Freudenschimmer. Mit einer Art frommer
Scheu betrachtete es das Tierchen und wagte kaum, es zu berühren;
nur ganz schüchtern streichelten seine mageren Händchen über das
weiche Pelzchen. Ein lebendiges Tierchen hatte ihm das Christ¬
kindlein gebracht! Um wieviel schöner war doch dieses als die
gemalten, die es sich gewünscht; die arme Mutter, die so viel
Angst ausgestanden, war glückselig und dankte Gott, daß er ihr
das Tierchen in den Weg geführt hatte. Als sich nun Miezchen dicht
an Fritzchens Seite hinkauerte und leise zu schnurren begann, da
wurde des Kindes Freude immer größer. „Schau' nur, Mutterle,
wie mein Miezele daliegt; horch' nur, wie es schnurrt!" rief er
immer wieder aus. O, wie gern wollte er das Tierchen haben, das
ihm das Christkindlein selbst gebracht hatte!
AIs am nächsten Tag der Doktor kam, blieb er erstaunt unter
der Türe stehen. Fritzchen saß aufrecht im Bett und jubelte laut
über die lustigen Sprünge eines weißen Kätzchens, das mit einem
Knäuel spielend im Zimmer umherrannte.
War hier ein Wunder geschehen?
Ja, die Freude hatte ein Wunder gewirkt. Als die Frau
den Arzt aus dem Zimmer geleitete, erzählte sie ihm, wie alles ge¬
kommen war. Erst jetzt wurde ihm die ganze Not der armen Familie
klar. Er war ein guter Mann, der sich auch in seinem ärztlichen
Beruf ein mitleidiges Herz bewahrt hatte. Sofort sorgte er,
daß die notwendigen Lebensmittel beschafft wurden, und er tat
noch mehr. In einigen Tagen kamen Geschenke mancher Art,
Spielsachen, Bilderbücher, Kleidungsstücke für das kranke Fritzchen
an; der Doktor hatte die rührende Geschichte von dem Weih-