Object: Lesebuch für Fortbildungsschulen

No. 18. 
Hauswirtschaft. 
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Güte nicht gleich. Berlegene Matratzen müssen neu aufgearbeitet wer¬ 
den, wobei das alte Material ausgezupft und gereinigt, der Abfall ent¬ 
fernt und durch neues Material ergänzt wird. Die geleerten Überzüge 
werden bei dieser Gelegenheit gewaschen. Durch Unterbetten von Federn 
wird der Körper leicht zu übermäßiger Schweißabsonderung angeregt 
und dadurch verweichlicht. 
Als Zudecke benütze man im Winter ein leichtes Feder¬ 
bett von genügender Größe, im Sommer eine wattierte oder eine 
Flanell decke. Die Deckbetten sollen mit den besten und weichsten 
Federn gefüllt werden. Zn diesen rechnet man vor allem die feinen, 
elastischen Flaumfedern, welche den Tieren ausfallen; nach den¬ 
selben kommen hinsichtlich ihres Wertes die gerupften Federn von leben¬ 
den und zuletzt die von geschlachteten (noch nicht erkalteten) Vögeln. 
Den geringsten Wert haben die größeren Federn, von denen nur die 
abgestreiften Bärte benützt werden können. Wer Federn kaufen will, 
prüfe durch Zusammendrücken ihre Elastizität; denn von dieser Eigen¬ 
schaft hängt die Güte der Federn ab. Zum Füllen der Kopfkissen 
verwende man ein Gemisch von Flaum- und Schleißfedern; doch müssen 
die ersteren vorherrschen. Beim Auffüllen der Fußkifsen find die 
teuern Flaumfedern am entbehrlichsten. Ein zu starkes Füllen der 
Bettstücke macht dieselben steif und unbequem; zu sparsam gefüllte 
Betten dagegen wärmen schlecht. 
Eine besondere Aufmerksamkeit ist der Reinhaltung und Reini¬ 
gung der Betten zuzuwenden; denn unreine Betten sind jederzeit unge¬ 
sund und gefahrbringend für den Benützer derselben und oft auch für- 
feine Umgebung. Gleich nach dem Aufstehen sind die Betten aufzu¬ 
schlagen oder auf Stühlen auszubreiten, damit die darin befindlichen 
Dünste sich verflüchtigen können. Je luftiger das Bettzeug behandelt 
wird, um so zuträglicher ist es für die Gesundheit. 
Vom Frühjahr bis zum Herbst sind Federbetten, Matratzen und 
wollene Decken bei gutem, sonnigem, nicht zu heißem Wetter mehr¬ 
mals im Freien aufzuhängen oder auf trockene Unterlagen zu legen, 
wiederholt zu wenden und dabei gut auszuklopfen, um allen Staub daraus 
zu entfernen und die Federn zu lockern. Mit Stroh, Streu u. drgl. 
gefüllte Unterlagen sind jährlich oder doch alle zwei Jahre zu leeren, 
die Säcke zu reinigen und mit neuem Inhalt wieder zu füllen. Alte 
Federbetten werden entleert, die Federn in Säckchen gefüllt, in nicht
	        
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