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19. Die Rückkehr der Störte. von «mbei™ i^ey.
Fünfzig Fabeln für Kinder. Jubiläumsausgabe. Gotha o. J. Nr. 50.
1. „Die Sonne scheint, der Sommer ist nah;
nun sind auch wir Störche wieder da.
Wir haben im fernen Land unterdessen
nicht unser liebes Nest vergessen.
Da steht's noch; nun wollen wir's putzen und hüten
Und still drin wohnen und fröhlich brüten.
2. Sie bauten es aus mit Holz und Stroh,
sie waren so eifrig dabei, so froh.
Frau Störchin saß drauf drei Wochen lang,
da hörte man bald gar mancherlei Klang;
fünf Störchlein reckten die Köpfchen herauf
und sperrten die hungrigen Schnäbel auf.
20. StOrd) Utld Kinder* Von Rudolf Cöwenstein.
Kindergarten. 5. verb. Aufl. Hamburg o. J. 8. 81.
1. Der Storch ließ auf dem Dach sich nieder
und sprach: „Da, Kinder, bin ich wieder!
Nun saget mir, was ist geschehn,
seit ich das Dörfchen nicht gesehn?" —
„Ei," sprach der Hans, „in diesen Tagen,
da hat sich vieles zugetragen;
mein Vater kaufte eine Kuh
und meiner Schwester neue Schuh.
2. Ich hab' an Größe zugenommen
und jetzt auch Stiefel und Hosen bekommen,
Weihnachten kriegte ich ein Schwert
und ein sehr wildes Wiegenpferd.
Und in die Schule geht, mein Bester,
jetzt auch die Suse, meine Schwester.
Und weil sie neulich nichts gewußt,
hat sie nachbleiben schon gemußt." —
„Pfui, Hans," begann der Storch zu klappern,
„man darf nicht aus der Schule plappern!"