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VII. i. Die Grundbegriffe
len. Diese nahten sich plötzlich der Kutsche, hielten
die Schießpistole vor, und riefen dem Kutscher: Halt !
Halt! Zugleich hielt einer der Räuber die Pistole ge¬
gen den Wagen, mit dm Worten: Heraus mit Sil¬
ber: Gold und Geld, das ihr bey euch habt. Die
Leute hatten mehr Much, und riefen: Böfewich-
ter, beffert euch ! Kutscher, fahrt zu! Erfuhr,
und hieb nach den Räubern mit seiner langen Peitsche.
Diese aber, um sich den künftigen Reisenden furchtbar
zu machen, erschossen zwey von denen, die in der Kut¬
sche saßen, und eilten davon, weil sie befürchteten,
daß nach dem Knalle rechtschaffne Leute herbey eilen
und sie verfolgen möchten. Ist die Strafe des Rades
nicht ein verdienter Lohn dieser Dsewichter?
An andern Orten, nicht bey uns, giebt es auch
Menschenrauber, welche ihren Raub auf dem Markte
als Vieh zu Sklaven verkaufen. Dort sind solche
Menschenrauber. Sie trafen einen Mann, eine Frau
und drey Kinder an. Die Gesellschaft der Räuber war
starker; (denn einige ihrer Cammeraden sind auf die¬
sem Vierthel nicht sichtbar.) Der brave Mann wollte
sich und seineFamilie vertheidigen, aber er ward jam-
merlich erschlagen, und seine Leiche geplündert'. Da
liegt sie! Mit welchem Jammer schaut die Wittwe,
die nunmehro Sklavin» ist, auf sie zurück! Wie
schreien und winseln die mit Gewalt von Mördern
weggeführten' Kinder! Für solche Bösewichter sollte
die Strafe des Rades zu strenge seyn? Soll der Mord¬
brenner nicht im Feuer sterben, welcher aus Rache,
oder um bey der Verwirrung zu stehlen, Wohnungen
anzündet