Full text: [Teil 1 = Klasse 9 (2. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 1 = Klasse 9 (2. Schuljahr), [Schülerband])

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79. Das Veilchen. 
Lange genug Hai uns der Winter geplagt. Die warme Früh¬ 
lingssonne trocknet die vom Schnee noch feuchte Erde, und schon 
zeigt sich neues Leben im Garten. 
Die knospen an der Hecke platzen auf, und darunter am Boden 
zeigen sich frischglänzende, grüne Blättchen. j 
Zwischen ihnen stehen auf kurzen Stielen die blauen, lieblichen 
Veilchen. Sie öffnen ihre fünf Blättchen der warmen Sonne ent¬ 
gegen und verbreiten einen köstlichen Duft. Der lockt die Bienen 
an, die von ihrem Winterschlafs auch wieder erwacht sind. Sie 
schlüpfen in die hübschen Blümchen und holen mitten aus ihnen 
heraus ein Tröpfchen Honig, ihren Frühlingstrank. 
Auch die Schwester besucht die Veilchen. Sie pflückt ein Sträu߬ 
chen und bringt es der Mutter, die es in ein Glas mit frischem 
Wasser stellt. Wer die Blümchen in dem Zimmer sieht, freut sich 
ihrer Schönheit und ihres Wohlgeruchs. Friedrich Noll. 
80. Die Blumen. 
1. Wer hat die Blumen nur erdacht, 
Wer hat sie so schön gemacht, 
Gelb und rot und weiß und blau, 
Daß ich meine Lust dran schau'? 
2. Wer hat im Garten und im Feld 
Sie so auf einmal hingestellt? 
Erst war's doch so hart und kahl, 
Blüht nun alles auf einmal. 
3. Wer ist's, der ihnen allen schafft 
Zn den Wurzeln frischen Saft, 
Gießt den Morgentau hinein, 
Schickt den hellen Sonnenschein? 
4. Wer ist's, der sie alle ließ 
Duften noch so schön und süß, 
Daß die Menschen, groß und klein, 
Sich in ihren Herzen freun?
	        
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