wohl,“ sprach der Übelzugerichtete, „es ging recht toll
her und gab viel Mürbes, aber Haare lassen muß einer
können.“
Noch lange dachten die drei Hunde daran, wie wohl
ihnen die Hochzeitssuppe, der Hochzeitsbraten und der
Hochzeitskuchen geschmeckt hatte.
164, Rumpelstilzchen.
Brüder Grimm.
Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er
hatte eine schöne Tochter. Nun traf es sich, daß er
mit dem König zu sprechen kam, und um sich ein An¬
sehen zu geben, sagte er zu ihm: „Ich habe eine Tochter,
die kann Stroh zu Gold spinnen.“ Der König sprach
zum Müller: „Das ist eine Kunst, die mir wohlgefällt;
wenn deine Tochter so geschickt ist, wie du sagst, so
bring ste morgen in mein Schloß, da will ich ste auf
die Probe stellen.“ Als nun das Mädchen zu ihm ge¬
bracht ward, führte er es in eine Kammer, die ganz
voll Stroh lag, gab ihr Rad und Haspel und sprach:
„Jet^t mach dich an die Arbeit, und wenn du diese Nacht
durch bis morgen früh dieses Stroh nicht zu Gold ge¬
sponnen hast, so mußt du sterben.“ Darauf schloß er
die Kammer selbst zu, und ste blieb allein darin.
Da faß nun die arme Müllerstochter und wußte um
ihr Leben keinen Rat; ste verstand gar nichts davon,
wie man Stroh zu Gold spinnen konnte, und ihre Angst
ward immer größer, daß sie endlich zu weinen anfing.
Da ging auf einmal die Türe auf, und trat ein kleines
Männchen herein und sprach: „Guten Abend, Jungfer
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