Full text: [Teil 2 = 1. Vorschulklasse, 3. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 1. Vorschulklasse, 3. Schuljahr, [Schülerband])

71 
»Na, mein Fräulein, was steht zu Diensten? Meine Dame, nehmen 
Sie noch etwas mit! Der Salat ist heute sehr schön! Drei Köpfe 
für zehn Pfennig!“ So und ähnlich tönt es bald aus diesem, bald 
aus jenem Stande heraus. Netze und Körbe der Frauen werden 
immer voller. Dort blickt eine Hausfrau bedenklich in ihre Geld¬ 
börse und rechnet nach, ob sie auch noch diese oder jene Kleinig¬ 
keit mitnehmen kann. 
Viele Verkäufer haben an einer Wand ihres Standes einen 
Fernsprecher. Hier laufen Bestellungen von solchen Herrschaften 
ein> die irgend etwas möglichst schnell haben möchten, oder der 
Verkäufer bestellt beim Großhändler frische Ware, wenn seine 
Vorräte zu Ende gehen. 
Aber was will dort der Schutzmann bei jenem Milchver¬ 
käufer? Er steckt ja eine Glasröhre in die gefüllte Milchkanne 
hinein. Ja, ja, die Polizei ist überall und hat ein wachsames Auge. 
Sio weiß, daß es Milchhändler gibt, die ihre Milch mit Wasser 
verdünnen. Jetzt tritt der Schutzmann an einen Fischbehälter und 
Prüft die Fische. Was will er nur daran sehen! Sie sind ja alle 
£anz lebendig und bewegen sich munter hin und her. Er sieht 
nach, ob die Fische nicht zu klein sind. Jede Fischsorte muß 
uämlich eine bestimmte Länge erreicht haben, ehe sie verkauft 
Werden darf. Nun begibt er sich zu einem Wildhändler. Er prüft, 
ob dieser auch nicht Wild feilbietet, das zur Zeit nicht geschossen 
werden darf. Was mögen nur jene Herren im Sinn haben? Sie 
|roten ja an jeden Fleischerstand und beschauen die ausgelegten 
Fleischsorten, ohne etwas zu kaufen. Das sind Tierärzte, die darauf 
Zu achten haben, daß nur gutes Fleisch verkauft wird. Die Polizei 
kauft auch ab und zu Butter oder Wurst, bald von diesem, bald 
v°n jenem Händler, aber nicht zum Essen, sondern für das Ge¬ 
sundheitsamt. Dieses untersucht die Waren, ob sie nicht gefälscht 
Slnd und unerlaubte Zusätze enthalten. Von Zeit zu Zeit sieht 
öle Polizei auch nach, ob die Maße und Gewichte richtig sind. 
So ist in der Großstadt dafür gesorgt, daß jede Hausfrau 
richtige und gute Ware erhält, daß sie zu jeder Tages- und Jahres- 
zeit das kaufen kann, was sie gerade gebraucht, und daß sie in 
einem Raum alles beisammen findet, was sie sich nur wün¬ 
schen mag. Jütting und Weber. 
75. Im Zischladen. 
L Wenn Otto aus der Sdjule kommt, so bleibt er fast jedesmal 
e* einem Schaufenster stehen, wo lebendige Fische zu sehen sind. Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.