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geuden. weißt du, wie wir Loldaten die gute Feldküche nennen? „Gu-
^schkanone!" Du wirst dir ja denken, weshalb sie so heißt. Zehr viel
Abwechselung in den Speisen gibt es natürlich nicht bei der Feldküche,
^as schadetauch weiter nicht. Die Hauptsache bleibt doch, daß wir täglich
meist zweimal — unsere warme Mahlzeit haben. Immer läßt sich
nicht ermöglichen. Nun, dann ist der Loldat auch mit Kommißbrot
Und Lpeck zufrieden. Ls trifft doch alle Kameraden das gleiche Schicksal;
deiner ist bevorzugt, und gern tragen wir gemeinsam das harte Los.
^uch den warmen Kaffee liefert uns der Herr Feldkoch. Und wie erquickt
der schwarze Trank, den wir in die Feldflasche füllten, auf dem
langen Marsche! Manch einem verwundeten Kameraden reichte ich die
lasche, und sein dankbarer Blick oder ein lieber Händedruck erfreute mein
Herz so sehr, daß mir manchmal Tränen in die Bugen traten. Wir Lol-
baten lieben unsere gute Feldküche und mein Bataillon besonders den
dicken Koch, der noch vor einigen Monaten in einem großen Berliner
^basthause beschäftigt war. Nach Zeitungsberichten.
17. vom deutschen Gewissen.
Tin deutscher General hat eine Fahrt vom Schlachtfeld hinter die
5ront angetreten. Im Buto ist noch ein Platz frei. Er denkt an die vielen
verwundeten, die ins Lazarett gebracht werden mußten. Da kann er
wenigstens einem einen Dienst leisten. Einem verletzten, dessen er an¬
sichtig wird, bietet er den freien Platz an. „Herr. General! Ich bin nur
Zeicht verwundet, komme hier schon wieder in Ordnung. Es gibt so viele
schwer verwundete Kameraden. Die haben es nötiger." Es dauert nicht
lange, da fällt der Blick des Generals auf einen schwerkranken. Nun
Mietet er ihm den Platz an, der durch den kameradschaftlichen Edelsinn des
braven Kriegers freigeblieben war. „Herr General!" so stößt dieser
schwer atmend hervor, „mit mir geht es doch zu Ende! Mir kann nicht
wehr geholfen werden. Über es gibt sicher manchen, dem durch die Be¬
orderung ins Lazarett das Leben gerettet werden kann. Ihm mag ich
"icht im Wege sein." Lolch einen fand der General auch schließlich. Bl§
Cr» den verwundeten einfachen Loldaten neben sich, die Kampfstätte ver-
da hat sein herz gejubelt, was ist's doch für eine herrliche Lache
die Zartheit des deutschen Gewissens!
Monalsblatt vom „Ev. Bund".
18. Vis in den Tod.
1. Das Maschinengewehr verlor seine ganze Mannschaft. Da
Neppte sich der Oberst, der bereits zweimal durch Gewehrkugeln ver¬
wundet war, zu dem Maschinengewehr und rief mit lauter Ltimme: