28*
Gesamt-Wiederholung.
216)
217)
Die wandernden Frösche.
Bet sehr großer Sommerhitze trocknete einmal ein Sumpf aus, und
die beiden Frösche, die ihn noch bewohnten, mußten sich auf die Wan¬
derschaft begeben. Sie schauten ringsum und sprangen darauf über ein
paar Beete dicht an einem Kleefelde vorbei. Dann kamen sie an einen
tiefen Brunnen, der noch ziemlich viel Wasser enthielt. „Sollen wir
hineinhüpfen?" fragte der jüngere Frosch. „Nein, bloß nicht," rief der
ältere; „denn wenn das Wasser auch hier austrocknete, wie sollten wir
dann wieder herauskommen?" — Überlege, bevor du handelst!
Nach Asop.
was die Rinder am Abend machen.
Der Winterabend, das ist die Zeit
der Arbeit und der Fröhlichkeit,
wenn die andern nähen, stricken und spinnen,
dann müssen wir Kinder auch was beginnen,
wir dürfen nicht müßig fitzen und ruhn,
wir haben auch unser Teil zu tun:
wir müssen zu morgen uns vorbereiten
und vollenden unsere Schularbeiten,
und sind wir fertig mit Lesen und Schreiben,
dann können wir unsere Kurzweil treiben,
und ist der Abend auch noch so lang,
wir kürzen ihn mit Spiel und Gesang,
und wer dann ein hübsches Rätsel kann,
der sagt's, und wir fangen zu raten an.
hoffmann von Fallersleben.
Vas haus mit den 99 Schafköpfen.
Friedrich der Große ließ an den Straßenecken gern stattliche Gebäude
errichten. Am Alexanderplatze in Berlin war damals der Gasthof „3um
goldenen Hirsch". Als dieser abgerissen wurde, bestimmte der König, ein
neues Haus zu bauen und oben einen goldenen Hirsch anzubringen. So
wollte er es an einen verdienten Bürger verschenken. Allein der Nimmer¬
satt bat den König, noch ein paar Verzierungen anbringen zu lassen.
Der Alte Fritz gebot deshalb dem Baumeister, das Haus mit 99 Schaf-
köpfen zu schmücken. Bestürzt kam der wann zum König gelaufen und
wollte sich beklagen. Der aber fertigte ihn kurz ab und sagte: „wenn
ihm 99 Schafköpfe noch nicht genug Verzierungen sind, so mag er sich
selbst ins Fenster legen, dann ist das hundert voll!"
Wilhelm Schwartz.
l