215
3. Darum bitt' ich, Herr, mein Gott,
laß mich immer glaubend hoffen,'
denn dann kenn' ich keine Not,
Gottes Vaterhand ist offen.
Drum es komme, wie es will,
in dem Herren bin ich still. Ernst von willich.
190. Goll segne den König!
Vater, kröne du mit Segen
unsern König und sein Haus!
Führ’ durch ihn auf deinen Wegen
herrlich deinen Ratschluß aus!
Deiner Kirche sei er Schutz,
deinen Feinden biet’ er Trutz;
sei du dem Gesalbten gnädig,
segne, segne unsern König! Wilh. Hülsemann.
191. Zum Geburtstage des Kaisers.
1. Ein Sträußchen hätt’ ich gern gepflückt
und dir heut nach Berlin geschickt,
du guter, lieber Kaiser;
doch wie ich suchte, wie ich sah
in Feld und Büschen, fern und nah,
ich fand nur kahle Reiser.
2. Im Herzen doch blüht treu und wahr
das Blümchen „Liebe“ immerdar
für dich, du guter Kaiser.
Ich biete dir es freundlich an
und rufe heut’, so laut ich kann:
„Hoch leb’ mein guter Kaiser!“ Dichter unbekannt.
192. Der Kaiser Kommt.
1. Durch tiefen Sand
im Sonnenbrand
da läßt sich's schlecht marschieren.
Wie wird so schwer
doch das Gewehr
den müden Grenadieren!
2. Da horch’, es tönt
ein Nuf und dröhnt,
wie Wettersturm erbrausend:
„Der Kaiser kommt!
Der Kaiser kommt!"
Nuf jubeln all’ die Tausend.