Full text: (Für die 1. Vorschulklasse) (Teil 2, [Schülerband])

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zu sichern. Die Hauptstraße aber schützt man stellenweise durch über¬ 
baute, bedeckte Gänge. 
Steht der Wanderer weit entfernt von der stürzenden Lawine, 
so sieht er den Schneestreifen an der Bergwand scheinbar allmählich 
hinab gleiten, ähnlich wie bei Tauwetter am steilen Schieferdache eine 
Schneeschicht hinab rutscht. Zugleich hört er einen dumpfen Donner 
wie von einem fernen Gewitter. In der Nahe zeigt sich die Lawine 
aber viel furchtbarer. Was von fern allmähliches Gleiten schien, ist in 
der Nähe rasende Schnelligkeit. Gar manches Haus ist schon samt 
seinen Bewohnern von ihnen begraben worden. Zuweilen hat man die 
Unglücklichen, die dort ihren Tod fanden, erst nach Wochen zu Tage 
fördern können. Selbst der Luftdruck, den die stürzende Schneemasse 
verursacht, wird zum Sturmwind, der Hütten hinwegbläst und starke 
Bäume entwurzelt. 
Wenn der Sturm auf den meilenlangen Schneefeldern der Hoch¬ 
alpen mit fürchterlicher Gewalt rast, so rafft er ungeheure Schnee¬ 
massen auf und führt sie mit sich. Er wirbelt diesen Staubschnee zu 
riesigen Wolken zusammen und schlendert sie in die Thäler. Das 
sind die Staublawinen. Bei den Grundlawinen weiß der Alpen¬ 
bewohner ungefähr die Stellen, an denen sie zu stürzen Pflegen. Die 
Staublawinen dagegen erscheinen ganz willkürlich, je nachdem die 
Gewalt des Sturmes nachläßt. Andererseits können Verschüttete ans 
den Staublawinen leichter ansgegraben itnb gerettet werden. Der 
nasse Schnee der Grnndlawinen aber erdrückt und erstickt sie. 
Kommst du bei einer Alpenwanderung in Thäler, die von Lawinen 
heimgesucht werden, so verstehst du, warum die Älpler grüßen: „Behüt 
dich Gott!" — Dort kann nur der behüten und beschirmen,' nach 
dessen Willen die Sturmwinde wehen, und die Lawinen ihren Weg 
einschlagen. Nach H. Wagner „Entdeckungsreisen". 
8. Februar. 
Im Februar gar weiß und klar liegt Schnee noch auf den 
Feldern, liegt Schnee auf allen Wäldern. Die Sonn' ist trüb', der 
Himmel grau; wohin ich geh', wohin ich schau' — nur Schnee und 
Eis, nur Grau und Weiß. Wie ist doch alles still umher! Kein Lied 
tönt von den Bäumen mehr, kein Blümchen mehr sich zeigen will. 
O Tag, wie bist du kalt und still!
	        
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