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wir wischen den Schweiß uns vom Gesicht 
und blicken ins rote Morgenlicht. 
Wir Bauern schaffen mit schwerer Hand, 
wir halten Sturm und Wetter stand. 
WVir sehn, wie der Hagel die Halme fällt — 
der Acker wird schweigend neubestellt. 
Wir ahnen, was die Tanne klagt, 
wenn tief im Holz die Säge nagt. 
WVir plaudern mit dem jungen Baum 
und gönnen ihm den Frũühlingstraum. 
Wir schaun nicht weit nach Ost und West, 
wir hangen am Heim, wir hangen am Nest. 
Der Hüste Zauber, des Ackers Schweigen, 
sie sprechen zu dem nur, dem beide eigen. 
Wir Bauern, das soll uns keiner nehmen, 
wir brauchen uns nicht des Lebens zu schämen. 
Das heimliche Glück gibt heimlich nur, 
doch wandelt es gern auf einsamer Flur. 
Altred Huggenberger. 
41. Dem deutschen Bauern. 
Rein schöner Bild in weiter Welt 
und unterm himmelsbogen, 
als wenn auf wohlbestelltem Feld 
die goldnen Saaten wogen. 
Rein Wappenzeichen, hehr und licht, 
der Pflugschar gleich zu schauen, 
kein höher Amt, als treu und schlicht 
der Väter Land zu bauen. 
Das Land, das einst in wildem Mut 
die Ahnen uns erstritten, 
das Land, für das mit unserm Blut 
gekämpft wir und gelitten, 
das birgt des Staates Kraft und Ruhm 
und spendet stetig Segen, 
das ist ein uralt heiligtum. 
heil allen, die es pflegen! 
O, haltet eure Scholle wert, 
und bleibt ihm treu, dem Lande! 
Der üble Dunst der Städte zehrt 
und lockert alle Bande. 
Reucht auch in Arbeit eure Brust, 
es stählt und gibt euch Dauer. 
Jedweder rufe stolz bewußt: 
Ich bin ein deutscher Bauer! 
Und wer da naht mit List und Trug 
und schielt nach eurem Eigen, 
dem laßt die Faust, die lenkt den Pflug, 
die Wege gründlich zeigen. 
„Ein freier Mann auf freiem Grund!“ 
Macht euch den Spruch zu nutze! 
Sschließt fester euch zu starkem Bund, 
zum Schutze und zum Trutze! 
Für Freiheit, Heimat, Hof und Herd 
die Herzen haltet offen; 
des Landmanns Pflug, des Landmanns Schwert 
bleibt unser bestes Hoffen. 
Weist von euch, was zersetzend naht, 
bedächtig prüft das Neue — 
dann bleibt bestehn in Wort und Tat 
die alte deutsche Treue. 
Waller Schulte vom Brühl. 
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