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Zweiter Teil. In Dorf und Heimat 
Wenn wir uns in Feld und Wald der sonnenumstrahlten und wol¬ 
kenbeschatteten Naturpracht freuen, der Blumen und Blüten in ihrem 
Farbenglanz und Duft, der schwellenden Früchte, der wogenden, knistern¬ 
den Kornfelder, der singenden Vögel, der kühlen, tierbelebten Wälder, 
der zerklüfteten Felsen, der tannenbestandenen Wälder und der rau¬ 
schenden, silberklaren Gewässer, so wird der Wunsch in uns wach, daß 
alles dies in seiner Ursprünglichkeit und unversehrten Schönheit er¬ 
halten bleiben möchte. Die daraus bezüglichen Bestrebungen bezeichnen 
wir mit Naturdenkmalpflege. 
Nus „Deutsche Uulturgcographie" von Prof. M. Lckert. Palle, Schroedel. (Gekürzt.) 
6. Das Tagewerk in Feld und Garten. 
Dar manches Knopfloch ist geschmückt, weil manchem dies und 
das geglückt mit Klingen und mit Kielen. 
Jedweder Leistung Ehr' und preis: der beste Grden, den ich 
weiß, ist eine Hand voll Schwielen. 
$. w. Weber. 
102. von der Scholle, die wir bebauen. 
Unendlich zahlreich ist die Schar der Bodenarten. Nile unsere Kultur¬ 
böden sind im Grunde genommen ein Gemenge aus wenigen Bestandtei¬ 
len. Nußerordentlich verbreitet finden wir Sand und Gon darunter. Zum 
Sand rechnen wir die unter den Fingern mehr oder minder deutlich fühl¬ 
baren Gesteinsstückchen bis 2 mm Größe, vielfach aus (yuarz bestehend, 
aber auch anderer Zusammensetzung. Die tonigen Teile sind dagegen 
von äußerst feiner Beschaffenheit, kleiner noch als 5/ioomm im Durch¬ 
messer. Diesen beiden sehr häufigen Grundbestandteilen gesellt sich außer 
Kalk noch Humus hinzu, eine dunkle, lose Masse, die aus abgestorbenen, 
vermodernden Kesten von Pflanzen und Tieren herrührt. Je nachdem 
die vier Hauptbestandteile in Mischung treten, je nachdem haben wir 
es bald mit schweren oder leichteren Tonböden, bald mit Lehmböden, 
Sandböden verschiedenster Nrt zu tun, oder auch mit Kalkböden, Mergel¬ 
böden, Lößböden, mit Humusböden, Moorböden, und wie sie alle heißen 
mögen. Kein Ucker gleicht hinsichtlich seiner Bodenart dem anderen, kein 
Wiesengrund dem nachbarlichen. Der Landmann muß daher seinen 
Grund und Boden sehr sorgsam beobachten, will er wissen, wie es mit 
seiner Fruchtbarkeit steht. Dazu genügt es aber nicht, ntir die oberen 
Schichten des Uckers zu untersuchen, obgleich die Krume, der Mutterbo¬ 
den, von großer Wichtigkeit ist - nein, auch der Untergrund spielt eine er¬ 
hebliche Nolle. Tr bietet den tiefer dringenden wurzeln nicht nur Nah¬ 
rung: er regelt vor allem den Wassergehalt der Krume, nimmt Über¬ 
schüsse an Wasser auf und gibt im Bedarfsfall Feuchtigkeit ab. Je 
mehr er hierzu geeignet ist, um so wertvoller wirkt er auf das Gedeihen 
der Gewächse ein. Krume und Untergrund sind daher bestimmend für 
den landwirtschaftlichen Wert eines Grundstückes. 
Neben der Zusammensetzung der Bodenarten spielt auch ihre Lage
	        
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