C. Das Tagewerk in Haus und Hof. 
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auch feste Speckseiten, dann kommt man mit dem Landschwein weiter¬ 
es verlangt aber längere Mästung, ist also in der Haltung teurer. 
6m besten lassen sich die Schweine mästen, die 5—9 Monate 
alt sind. Sie haben feine Knochen und zartes Fleisch und nehmen 
schnell an Gewicht zu. Ausgewachsene Tiere von 1—lV2 Jahren 
setzen besonders Speck an. 
Rlle Mast fängt mit Sauberkeit und Reinlichkeit an. 
Ihr oberstes Gebot muß darum heißen: „Haltet den Stall sauber 
und das Masttier darin auch — vor allem aber den Futtertrog!" 
Rehmt darum Bürste und Striegel zur Hand und bürstet dem Tier 
den Schmutz vom Leib und mistet den Stall aus und gebt reichlich 
Langstroh als Streu hinein, daß es ein sauberes Plätzchen hat. Tin 
gut gereinigtes Schwein frißt mit größerem Rppetit und wird eher 
fett als ein Schwein, welches mit dicken Schmutzkrusten auf der Haut 
bedeckt ist. vor allem muß der Futtertrog sauber sein. Haltet 
ihn rein wie eure Schüssel, sonst ist er mit der Mast nichts. 
Zur Mast gehört aber auch die richtige Fütterung. Ts 
ist eine allbekannte Sache, daß ein Schwein anfänglich recht schnell 
zunimmt. Man gibt den Schweinen darum schwerer verdauliches 
Futter, Futter, das ein gut Teil Holzfaser hat. Ls tut hinlänglich 
seine Dienste. Das gute Futter spart man für die spätere Zeit der 
Mast auf, wo der Leib ausgewachsen ist und die Freßlust abnimmt. 
Das Futter muß aber von Rnfang an reich an Nährstoffen sein, 
reicher, als man es bei anderen Tieren gewohnt ist. Je mehr man 
sich dem Ende der Mast nähert, um so mehr verringert man die 
Mengen. Dar zuletzt gereichte Futter muß aber sehr gut bekömmlich 
sein und gern aufgenommen werden. 
Kartoffeln sind das gewöhnlichste Schweinefutter. Rber allein 
verfüttert nützen sie nichts. Sie geben nicht Fleisch und nicht Blut. 
Sollen Kartoffeln mit Nutzen verfüttert werden, muß Kraftfutter 
dazu. Sie werden gut gewaschen und darauf gedämpft oder gekocht 
gereicht. Buch die Rüben bilden ein gutes Futter- man reinigt sie 
und legt sie zerkleinert vor. Kochen oder Dämpfen der leicht ver¬ 
daulichen Rüben ist nicht" gerade nötig, aber vielfach üblich. Tin 
gutes Mastfutter liefern die Körnerfrüchte. Obenan steht die Gerste, 
sie wird meist als Schrot gefüttert und erzeugt ein vorzügliches 
Fleisch und schmackhaften Speck. Ruch Maischschrot nährt recht gut,- 
Erbsen sind besonders ihres hohen Eiweißgehaltes wegen ein sehr 
geschätztes Kraftfutter, von den Kleien wählt man gewöhnlich die 
Roggenkleie als Schweinefutter aus- auch Reismehl mästet gut. Daß 
die Molkereiabfälle, wie Magermilch, Molken, gutes Mastfutter sind, 
ist wohl hinlänglich bekannt. Ruch die verschiedenen Rbfälle aus der 
Küche sind zu gebrauchen,- aber scharf gepfefferte Rbfälle, sowie Salz¬ 
laken, z. B. von Heringen usw., wirken wie Gift. 
Viele Leute verwenden auf die Zubereitung des Futters gar 
zu viel Zeit und Mühe, kochen und weichen es zu sehr ein. Das 
ist nutzlos. Die Schweine haben ein ganz tüchtiges Gebiß und kräftig?
	        
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