B. Vaterland und fremde. 
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tagenbetrieb hauptsächlich auf der Kokosnußkultur, die übrigens auch 
in jeder der vorhergenannten Kolonien betrieben wird. Daneben 
werden Baumwolle, Kautschuk, Kaffee, Tabak, Kakao gebaut. Neuer¬ 
dings sind dort auch Guttaperchabäume in beträchtlicher Anzahl wild¬ 
wachsend gefunden. Teils find die versuche noch nicht abgeschlossen, 
teils hängt die Entwicklung des Plantagenbetriebs hier von der Ein¬ 
führung von Kulis als Arbeiter ab. 
Dr. Oskar Bongard, Wie wandre ich nach deutschen Kolonien aus? 
Ratgeber für Auswanderungslustige. 
J78. Arbeiter in unseren ttolonien. 
1. vielfach erblickt man in dem Eingeborenen einen unverbesser¬ 
lichen Müßiggänger. Nach unserem Dafürhalten mit Unrecht, wir 
geben freilich gern zu, daß bei den klimatischen Verhältnissen Afrikas 
und der Südsee an die durchschnittlichen Arbeitsleistungen unter ge¬ 
mäßigten Himmelsstrichen nicht gedacht werden kann. Jeder, der 
draußen ist, verspürt nach einem bestimmten Kraftaufwand eine ge¬ 
wisse Unlust zu weiterer Betätigung. Dazu kommt, daß die Unsicher¬ 
heit der Verhältnisse bis vor kurzem manchen Eingeborenen von 
kräftigem wirtschaftlichen vorwärtsstreben abhielt. 
2. Man wird die Arbeitsamkeit unserer Schutzbefohlenen nicht 
zu gering anschlagen dürfen. Denken wir z. B. an die Träger. 
Mit einer Last von 50—60 Pfund auf dem Kopfe wandern diese Leute 
täglich von morgens fünf Uhr bis um elf, nicht selten auch noch 
nachmittags von drei bis sechs, bei' Sonnenschein und Negenwetter, 
auf zum Teil kaum gebahnten, schmalen Fußwegen bergauf und 
bergab, Flüsse und Sümpfe durchwatend, barfuß über Ameisen¬ 
schwärme, über umgefallene Baumstämme, über Schlingpflanzen und 
aufgetriebene Wurzelböden wegschreitend. Bei der kärglichen Nahrung, 
die ihnen das Neiseleben bietet, und den dürftigen Nachtquartieren 
auf hartem Boden unter freiem Himmel eine wirkliche Kraftprobe. 
Ähnliche Leistungen vollbringen die schwarzen Bootsbemannungen 
in Togo und Kamerun, die selbst unter Lebensgefahr die wütende 
Brandung durchqueren. Den Gvambo.wird auf Grund der Erfahrungen 
beim Guanoabbau am Kreuzkap und beim Bau der Gtavibahn das 
Zeugnis eines arbeitsamen Volksstammes ausgestellt. Die Bergdamara 
haben sich in der Beaufsichtigung von Vieh und in persönlichen Dienst¬ 
leistungen bis ins Kapland hinunter Anerkennung verschafft. Selbst 
in Kriegszeiten beförderten sie die ihnen anvertrauten postsäcke auf 
Schleichwegen von und nach der Küste. Dem Herero war in der 
pflege seiner Ninderherden keine Anstrengung zu groß. Gstafrika 
mußte das Anwerben von Eingeborenen nach dem Auslande förmlich 
verbieten. Die Bewohner Bukas und des Bismarckarchipels schätzt 
man in der Südsee als so tüchtige Arbeiter, daß die Ausfuhr nur 
wenigen deutschen Pflanzungen gestattet werden kann. Die Samoaner 
sind dem Fischfang geradezu leidenschaftlich ergeben (WO Fangarten). 
Ihre Tüchtigkeit bewährt sich namentlich beim Niederlegen des Busches.
	        
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