Full text: Deutsches Lesebuch für die lateinische Schule und die beiden unteren Kurse des Realgymnasiums

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so soll der Lohn sein!“ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß 
als Hansens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein, wickelte den 
Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf 
den Weg nach Haus. Wie er so dahin ging und immer ein Bein 
vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch 
und fröhlich auf einem muntern Pferde vorbei trabte. „Ach,“ sprach 
Hans ganz laut, „was das Reiten ein schönes Ding ist! Da sitzt 
einer wie auf einem Stul, stößt sich an keinen Stein, spart die 
Schuhe und kommt fort, er weiß nicht, wie.“ Der Reiter, der das 
gehört hatte, rief ihm zu: „Ei, Hans, warum laufst? du zu Fuß?“ 
Ach, da muß ich den Klumpen heimtragen; es ist zwar Gold, 
aͤber ich kann den Kopf dabei nicht gerade halten, auch drückt mir's 
auf die Schulter.“ „Hör' mich,“ sagte der Reiter und hielt an, 
„wir wollen tauschen; ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir 
beinen Klumpen.“ „Von Herzen gern,“ sprach Hans, „aber ich 
sage euch, ihr muͤßt euch dämit schleppen.“ Der Reiter stieg ab, 
nahm das Gold und half dem Hansẽ hinauf, gab ihm die Zügel 
fest in die Hände und sprach: „Wenn's nun recht geschwind soll 
gehen, so mußt du mit der Zunge schnalzen, und „Hopp! Hopp!“ 
rufen.“ 
Hans war seelenfroh, als er auf dem Perde saß und so frei 
dahin ritt. Über ein Weilchen fiel's ihm ein, es sollte noch schneller 
gehen, und er fing an mit der Zunge zu schnalzen und „hopp, hopp!⸗ 
zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sich's Hans 
dersah, war er abgeworfen und lag in einem Graben. Das Pferd 
waͤre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten 
hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich trieb. Hans suchte 
seine Glieder zusammen und machte sich wieder auf die Beine. Er war 
aber verdrießlich und sprach zu dem Bauer: „Es ist ein schlechter 
Spaß, das Reilen, zumal, wenn man auf eine Mähre“ gerät wie 
diese, die einen* herabwirft. Da lob' ich mir eure Kuh; da kann 
einer mit Gemächlichkeit hinter her gehen und hat obendrein s seine 
Milch, Butter und Käse. Was gäb' ich darum, wenn ich so eine! 
Kuh hätte!“ „Nun,“ sprach der Bauer, „geschieht euch so ein großer 
Gefallen, so will ich euch wol die Kuh fuͤr das Pferd vertauschen. 
Hans willigte mit tausends Freuden ein; der Bauer schwang sich 
aufs Pferd und ritt eilig? davon 
Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte den 
glücklichen Handel. „Hab' ich nur ein Stück Brot, und daran wird 
mir's doch nicht fehlen, so kann ich, so oft mir's beliebt, Butter 
1Gr. g 22, 1, ꝰ Nach dem Stammpvokal und dem Ablaut zerfallen die 
starken Verba in 6 Klassen; welche sind es? ẽ Könnte oder müßte die Dativform 
bei fehlendem Artikel anders lauten? Nenne 3 andere ähnlich lautende Wörter! 
Zu welcher Gattung von Fürwörtern zählend? Ein finnverwandtes Wort? 
— Volkstümlich für? — Statt? — Warum wohl?
	        
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