Full text: [Teil 1 = (2. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 1 = (2. Schuljahr), [Schülerband])

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„heilige, römische Reich deutscher Nation" genannt. Die rö¬ 
mische Kaiserkrone umgab den deutschen König mit hoher 
Würde und machte ihn zum Schutzherrn der christlichen Kirche. 
Die späteren deutschen Könige zogen deshalb bald nach ihrer 
Wahl, begleitet von vielen Kriegsleuten, über die Alpen nach 
Italien und ließen sich in Rom zum Kaiser krönen. Einen 
solchen Zug nannte man einen „Römerzug". 
f) (Ottos T o d.) Im Jahre 973 starb Otto I. und wurde 
im Tome seines Lieblingsortes Magdeburg beigesetzt. Er hinter¬ 
ließ Deutschland blühend und wohlgeordnet im Innern, mächtig 
und allseitig geehrt nach außen. Deshalb hat man ihm mit 
vollem Recht den Beinamen „der Große" gegeben. 
13. Heinrich IV. (1056-1106). 
Ziel. 
Das sächsische Kaiserhaus starb im Jahre 1024 aus. Nun 
kamen die fränkischen Herrscher zur Regierung. Der dritte 
Kaiser aus dem fränkischen Kaiserhause hieß Heinrich IV. 
Mit Kaiser Heinrich IV. wollen wir uns heute beschäftigen. 
Darbietung. 
1. (Heinrichs Jugend und Erziehung.) Heinrich IV. 
war erst 6 Jahre alt, als sein Vater starb. Deshalb über¬ 
nahm seine Mutter (Agnes) die vormundschaftliche Regierung 
für ihn. Damit waren aber die herrschsüchtigen Fürsten und 
Großen des Reiches nicht zufrieden. Sie hielten es unter ihrer 
Würde, sich von einer Frau regieren zu lassen. Ihr Bestreben 
war darauf gerichtet, den jungen Kaiser in ihre Gewalt zu bringen, 
um in seinem Namen schalten und walten zu können, wie es 
ihnen beliebte. Deshalb verband sich der herrschsüchtige Erz¬ 
bischof Hanno von Köln mit mehreren weltlichen und 
geistlichen Fürsten, um der Kaiserin ihren Sohn zu rauben und 
ihr damit die vormundschaftliche Regierung zu entreißen. Die 
Kaiserin hielt sich damals mit ihrem zwölfjährigem Sohne auf 
einer Rheininsel bei K a i s e r s w e r t h auf. Hier erschien Hanno 
eines Tages mit seinem Gefolge. Er hatte die Reise von Köln 
nach Kaiserswerth auf einem prächtigen Schiffe unternommen. 
Von der Kaiserin wurde er freundlich aufgenommen. Nach 
dem Festmahl lud Hanno den jungen Kaisersohn ein, sich sein
	        
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