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Landwirtschaft.
fähigkeit des Bodens täglich 0,85 bis 2,12 a, mit der Grabgabel 1,13 bis
2,55. a und mit der Hacke 1,42 bis 2,84 a, an steilen Hängen (Wein—
und Hopfenbergen), auf steinigem Boden jedoch beträchtlich weniger fertigen,
so daß 1ha zu bearbeiten 36 bis 120 Arbeitstage erfordert.
Am Rhein hat man eine Art Zweis pitz, einen Weinbergskarst mit
sehr langen und breiten, schräg stehenden Zinken, mit welchem geübte Ar—
beiter die Leistung von 2—3 Leuten mit Grabscheiten verrichten. Die
Handhabung ist sehr schwierig; der Boden wird aber tief und gründlich
umgewendet. Die Grabgabel eignet sich vorzüglich zur Bodenbearbeitung;
auch zur Ausnahme von Kartoffeln u. s. w.; die Zinken müssen aber stark
und breit sein, wobei jedoch das Gewicht nicht verstärkt wärden darf, also
leichtes Holz zum Stiel zu nehmen ist.
Eine gute Grabarbeit erkennt man D) daran, daß die Furche gleich
weit und tief und möglichst gerade ist; 2) daß der gegrabene Boden ganz
eben und gleichmäßig daliegt; 3) daß kein Unkraut, das auf dem Laͤnde
stand, oder aufgebreiteter Mist zwischen dem Erdboden hervorsieht. Sehr
zweckmäßig ist es, wenn man ein Grundstück zu graben hat, auf der einen
Ecke anzufangen und einige Schubkarren voll Erde dort wegzufahren und
an das entgegengesetzte Ende zu schaffen, und nun in der Diagonallinie das
Grundstück zu spaten.
Man spatet gewöhnlich 32 em, ausnahmsweise nur 21 em, mitunter
auch 39 em tief, wozu aber dann schmale, lange Spaten, ähnlich wie die
sogenannten Brabanter Spaten, dienen.
Neuerdings findet das Gabelspaten mehr und mehr Eingang, besonders
für schweren Boden. (v. Kirchbach.)
10. Der Pflug.
Eines der notwendigsten Geräte zur Bearbeitung des Bodens ist der
Pflug; er gilt gewissermassen als die Grundlage der Bodenkultur.
Bei den wenig entwickelten Völkern des Allertums bestand die älteste
Art der Bodenbearbeitung in einem Auflockern des Bodens; es genügte vor
der Saat ein bloßes Aufkratzen, um den Samen vor Vertrocknung und
Vogelfraß zu schützen.
Ein Baumast mit gekrümmtem Ende, welches man bald zuspitzen
und dann mit Eisen beschlagen lernte, bildete den Anfang; in allmählichen
UÜbergängen vervollkommnete er sich zum Spaten, fast nur noch mit
starkem eisernen Blatte nach unten zugespitzt oder fast viereckig; zur Hacke
oder Haue, wie sie gegenwärtig für die verschiedensten Gebrauchszwecke
vorhanden ist; zum Karst und der Gabel, wenn an die Stelle des vollen
Blattes bloß Zinken treten.
Tausende von Versuchen mußten noch gemacht werden, bis es gelang,
den Pflug herzustellen, welcher auf schwerem wie auf leichtem Boden, auf
ebenen und geneigten Flächen, bei Nässe und bei Trockenheit mit Zugochsen
und mit Pferden bespannt sich als brauchbar erwies.