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20 er furlaet in lante luttila sitten
brüt in büre, barn unwahsan,
arbeo laosa; er raet ostar hina.
sid detrihhe darb a gistuontun
fateres mines. dat uuas so friuntlaos man:
25 her uuas otachre ummett irri,
degano denchisto miti deotrichhe.
her was eo solches at ente, imo uuas eo sehta ti leop;
cbüd was her chönnem mannum.
ni waniu ih iu lib habbe.“
30 „wettu irmingot (quad hiltibrant) obana ab hevane,
dat du neo dana halt dinc ni gileitös
mit sus sippan man.“
want her do ar arme wuntane bougä,
cheisuringu gitän, so imo se der chuning gap,
35 hüneo truhtin: „dat ih dir it nu bi huldi gibu.“
hadubrant gimälta, hiltibrantes sunu:
mit gäru seal man geba infähan,
ort widar orte. du bist dir, altär hün,
ummet Späher
40 spenis mih mit dinem uuortun, wili mih dinu speru uuerpan,
pist also gialtet man, so du ewin inwit fuortös.
dat sagetun mi seolidante
westar ubar wentilseo, dat inan wie furnam:
tot ist hiltibrant, heribrantes suno.“
20 Er ließ im Lande kläglich sitzen
Gattin im Hause, unerwachsenes Kind,
der Erbgüter beraubt; er ritt nach Osten weg.
Da dem Dietrich Bedürfnisse stellten sich ein
nach meinem Vater. Das war so freundloser Mann.
25 Er war dem Otacher unmäßig erzürnt,
der Degen ergebenster gegen Dietrich.
Er war immer an des Volkes Spitze, ihm war immer Gefecht zu lieb,
kund war er kühnen Männern.
Ich glaube nicht, daß er noch Leben habe."
30 „Wahrlich, Weltengott, sprach Hildebrand, oben vom Himmel,
daß du nie noch mehr Kampf führtest
mit so verwandtem Manne."
Wand er da vom Arme gewundene Ringe,
von einem Kaiserring gemacht, wie ihm sie der König gab,
35 der Hunnen Herr: „Daß ich dir es nun mit Hulden gebe."
Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn:
„Mit dem Gere wird der Mann Gabe empfangen,
Spitze gegen Spitze. Du bist dir, alter Hunne,
unmäßig klug.
40 Reizest mich mit deinen Worten, willst mich mit deinem Speere werfen.
Bist so gealterter Mann, wie du ewigen Trug hegtest.
Das sagten mir Seefahrer
westwärts über den Wendelsee, daß ihn der Krieg hinraffte.
Tot ist Hildebrand, Heribrands Sohn."