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wohin jenes nicht folgen kann, wozu eben nur die Hand gebraucht werden 
kann; und das ist eine tüchtige, kunstreiche Arbeit, in deren Erzeugnissen 
Kunstsinn und technische Fertigkeit, Kunstgeschmack und sorgfältiger Fleiß, 
Schönheitsgefühl und praktische Brauchbarkeit verbunden sind. Höhere 
Geschicklichkeit, kunstvolle Erzeugung — das ist die Zauberformel, um von 
seiten der Gewerbe die Gefahr, die von den Maschinen droht, zu über¬ 
winden. Dieselben Tugenden, die im 15. Jahrhundert, wo Deutschland 
der Mittelpunkt aller Gewerbe, alles Handels, aller Bildung war, das 
Handwerk zu so hoher Blüte gebracht haben, dieselben Tugenden sind es, 
an die sich heute noch der deutsche Handwerkerstand zu halten hat, nämlich 
Tüchtigkeit, Kunstsinn, Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit. 
Wie alles in der Welt der Veränderung unterworfen ist, so auch 
das Gewerbewesen und das Handwerk insbesondere. Nachdem es Jahr¬ 
tausende hindurch durch Handarbeit, nur von wenigen Werkzeugen unter¬ 
stützt sich ernährt und bloß in kleinen Werkstätten mit Meister, Lehr¬ 
lingen und Gesellen gearbeitet hat, so drohen jetzt das Maschinenwesen 
und das Großgewerbe der Fabriken, mit ungeheuerer Geldmacht ausge¬ 
rüstet, alle die einzelnen kleinen Meisterschaften und Werkstätten zu ver¬ 
nichten, wobei zugleich die allgemeine Gewerbefreiheit alles aufzulösen 
scheint. Und es ist kein Zweifel, daß das Gewerbewesen schon seit längerer 
Zeit im Übergang zu einer durchgehenden Umgestaltung begriffen ist. Da 
gilt aber kein Klagen und Sichsperren sondern frisch, mutig und männlich 
das Unvermeidliche zu fassen, es zu seinem Vorteile umzuwandeln, sich im 
Sturze zu erhalten. Und dies wird gelingen; der deutsche Gewerbestand 
hat schon viel größere Hindernisse und Mißstände überwunden, z. B. 
damals, als er sich in den Tagen des Mittelalters aus der Schmach und 
dem Elend der Sklaverei, der Hörigkeit und der Leibeigenschaft losgerissen 
hat; und er hat gesiegt. So wird auch der gegenwärtige Gewerbestand, 
falls er sich in den Besitz aller der technischen, geistigen und sittlichen 
Tüchtigkeiten, überhaupt der Bildung setzt, welche die fortgeschrittene Zeit 
fordert und ihm auch darbietet, siegreich aus allen Gefahren hervorgehen; 
er wird immer die Städte füllen, immer ein geachteter, wohlhabender 
Stand bleiben, immer der Kern des Staates, die Quelle des Reichtums, 
die Ehre und der Stolz des Landes sein, in welchem er seine Werkstätten 
erbaut hat. Dl-, Rehlen (Lehr- u. Leseb. f. Fortbildungsschulen von Schürmann u. Windmötter). 
92. Handwerkergenossenschaften. 
Wenn wir Menschen schon im allgemeinen auf gegenseitige Hilfe 
angewiesen sind, so ist eine zweckentsprechende Vereinigung unbedingt am 
Platze, wenn es gilt, den Schwachen gegen die Übermacht des Starken zu 
schützen. Im Erwerbsleben ist in unserer Zeit das Handwerk gegenüber 
der Großindustrie im Nachteil; denn ihm fehlen fast völlig die beiden 
wichtigsten Hilfsmittel für seine Konkurrenzfähigkeit, nämlich Kapital und 
Kredit. Was aber für die einzelnen Handwerker unerreichbar scheint.
	        
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