22
hart drückte, that ihn das Konzil zu Basel in den Bann, der
Kaiser in die Acht. Schließlich lehnte sich sein eigener Sohn,
Ludwig VIII, der Höckerichte, wider ihn auf und nahm
ihn gefangen. Nach dem Tode des entarteten Sohnes nahm
den alten Ludwig Albrecht Achilles von Brandenburg
in Verwahr, der ihn um Geld dem Herzog Heinrich XVI von
Landshut auslieferte. Der unbeugsame Greis starb 1447 als
Gefangener im Schlosse zu Burg hausen. Sein Land fiel an
Heinrich XVI von Landshut.
14. Die Landshuter Linie, 1392—1503.
Friedrich 1392—1393 kehrte von einer Reise an den Hof
zu Prag krank zurück und starb 1393. Sein Sohn
Heinrich XVI 1393—1450 war in feinen jungen Jahren
verschwenderisch und gegen die Bürger von Landshut, die sich
wegen Verletzung ihrer Rechte wider ihn verschworen, in hohem
Grade gewaltthätig. Als er das Verderbliche seines Treibens
einsah, schaffte er seinen kostspieligen Hofstaat ab, nahm bei dem
Orden der Deutschritter Kriegsdienste und wurde nach
seiner Rückkehr sparsam, ja geizig. Er legte nach und nach
500,000 Dukaten zurück, die ihm den Beinamen des „Reichen"
verschafften. Gemäß einem 1429 zu Preßburg erfolgten
Schiedssprüche erbte er den vierten Teil von Niederbayern-
Straubing, dessen letzter Besitzer Johann 1425 ohne Leibes¬
erben gestorben war. Im Jahre 1447 zog er Bayern-In¬
golstadt an sich, wo mit Ludwig dem Gebarteten der
Mannsstamm Stephans II erloschen war. Auf Heinrich den
Reichen folgte sein Sohn
Ludwig IX, der Reiche. 1450—1479. Dieser brachte 1458
die Stadt Donauwörth, die Kaiser Sigmund mit Un-
recht von Bayern abgerissen hatte, durch Überrumplung an sich.
Als nun bei einem in der kaiserlichen Familie ausgebrochenen
Zerwürfnisse Ludwig gegen den Kaiser Friedrich III Partei
ergriff, erklärte ihn dieser als Reichsfeind und ließ ein Reichs-
Heer wider ihn anrücken. Aber Ludwig fand Hilfe bei dem
Kurfürsten Friedrich I von der Pfalz, und beide erfochten
1462 rühmliche Siege, jener bei G nndelfingen und Giengen
über die Reichsarmee, dieser bei Seckenheim am Neckar über