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verfertigen ließ, als Beute hinweg. Trotz dem Abrathen des Propheten
kam es später doch zum Kriege mit Jerobeam, über dessen Ausgang
wir nichts aus den geschichtlichen Quellen erfahren. Rehabeam, der mit
If Jahren den Thron beftieg, regierte 17 Jahre. Er starb mit Hinter⸗
lassung vieler Kinder (961) und wurde in der Davidsstadt, der Begräbniß—
statte der Könige von Juda, begraben. Sein Sohn Abiam, auch Abia
genannt, wurde sein Nachfolger und regierte drei Jahre. Er setzte den
Krieg gegen Jerobeam fort, dem er trotz dessen doppelten Kriegerzahl
eine große Niederlage beibrachte, und viele Städte des Reiches Israel
abnahm. Abiam, ein großer Sünder wie sein Vater, starb mit Hinter—
lafsung einer zahlreichen Nachkommenschaft und wurde in der Davidsstadt
begraben. (958).
167. Aßa.
Auf Abiam folgte sein Sohn Aßa in der Regierung. Dieser war
von wahrer Gottesfurcht beseelt, er schaffte die oöffentliche Unzucht ab
und beseitigte den Götzendienst. Die dem Tempel entzogenen und für den
Götzendienft verwendeten Geraͤthschaften ließ Aßa wieder in den Tempel
bringen. Er stellte in seinem ganzen Reiche den reinen Gottesdienst wieder
her, wodurch vieles Volk von den benachbarten Stämmen Israels zu
ihm überging. Er schloß mit dem in Jerusalem versammelten Volke ein
foͤrmliches Glaubensbündniß. Aßa schlug im Thale bei Morescha den
äthiopifchen König Serach, der ihn mit einer weit überlegenen Streit—
macht augriff; er eroberte in diesem Kriege viele Städte und machte
eine große Beute. In seinen späteren Regierungsjahren führte er Krieg
mit Baascha, dem Könige von Israel. Die Absicht des letzteren, die
Grenzstadt Rama zu befestigen, vereitelte ihm Aßa dadurch, daß er ihm
den durch große Geschenke gewonnenen Ben-Hadad, König von Aram,
auf den Nacken hetzte. Baascha von diesem Feinde beunruhigt, mußte
seinen Plan aufgeben. Aßa ließ das Volk zum Frohndienste aufbieten
und die Befestigungswerke von Rama abtragen. Aus dem Materiale
wurden zwei Städte im Innern des Landes befestigt. Er wurde aber
darum, daß er sich auf Aram stützte und nicht auf Gottes Hilfe ver—⸗
traute, vom Propheten Chanoni heftig getadelt. Aßa, der sich in seinen
späteren Regierungsjahren Bedrückungen gegen das Volk erlaubte, gerieth
über diesen Tadel in Wuth und ließ den Propheten ins Gefängniß werfen.
Im 39. Jahre seiner Regierung bekam er ein Fußleiden, von dem er
auch nie geheilt wurde; auch darüber wird er getadelt, daß er mehr bei
den Aerzten als bei Gott Hilfe suchte. Er starb nach 41jähriger Regie⸗
rung und wurde in der Gruft der Könige von Juda beigesetzt (917).
Noch bei seinen Lebzeiten ließ er seine Grabesstätte mit Gewürzen und
künstlich bereiteten Spezereien füllen, welche nach damaliger Sitte bei
seiner Beerdigung verbrannt wurden.
168. Jehoschafat.
ZFehoschafat bestieg im 835. Lebensjahre den Thron seines Vaters
Aßa. Er war ebenfalls gottesfürchtig und als weiser Herrscher besonders