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X. Das römische Weltreich. 
noch größern Kriegsruhm als Pompejus und Cäsar er¬ 
werben. Allein er sollte auf diesem Zuge seinen frühern 
Kriegsruhm nnd alle seine Schätze, er sollte alles auf 
ihm verlieren. Denn, obwohl ernstlich gewarnt, ließ er 
sich durch einen Verräther in eine ganz öde Gegend ver¬ 
locken, wo plötzlich die Partber ihn umringten und mit 
einem Hagel von Gesckoßen drei Viertheile seines matten 
Heeres erlegten. Er selbst entrann zwar ihren mörderi¬ 
schen Pfeilen, wurde aber gleich darauf bei einer Unter¬ 
handlung, zu welcher sie ihn eingeladen hatten, meuchle¬ 
risch von ihnen getödtet. Und was thaten sie ihm dar¬ 
nach? Sie hatten von seiner unersättlichen Goldgier ge¬ 
hört; da schmolzen sie Gold, thaten ihm den tod¬ 
te n Mund auf und schütteten es in seinen Hals 
hinab. 52. 
Es waren also jetzt noch zwei miteinander verbun¬ 
dene Gewalthaber da. Pompesus nnd Cäsar. Aber 
eine solche lediglich auf Eigennutz beruhende Verbindung 
kann nicht bestehen. Jeder wollte durch den Andern nur 
selbst höher steigen; jeder wollte der Erste uud schließlich 
Alleinherr seyn; so betrachtete Einer die Größe des An¬ 
dern mit eifersüchtigen Blicken und harrte der guten'Stunde, 
wo er den Nebenbuhler unter die Füße treten könnte. 
Längere Zeit suchten sie freilich ihres Herzens Gedanken 
vor einander zu verbergen; aber der Zwiespalt mußte 
früher oder später hervortreten. 
Pompejus. der bei aller Größe und Rnhmesberrlich- 
keit Cäsars doch sich selbst für viel mehr hielt, brach zu¬ 
erst den Bund, that aber damit eigentlich nur, was der 
Andere wünschte. Er hatte bisauher große Vorzüge ge¬ 
nossen, war immer in Rom geblieben, war Consul, ein¬ 
mal sogar — etwas Unerhörtes! — alleiniger Con¬ 
sul gewesen, und hatte doch dabei die Statthalterschaft 
über das reiche Spanien innegehabt, was ganz gegen 
das Gesetz anlief, denn ein solches Amt sollte von einem 
abgetretenen Consul rc. in der Provinz persönlich 
verwaltet werden. Da nun die Zeit seiner Statthalter¬
	        
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