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roten Funken — die Kinder, die aus der Schule kamen und hinter
denen der Schulmeister als letzter herlief. Das war lustig mit anzu—
sLhen, und die Kinder des Hauses standen herum und sangen: „Schnipp,
shnapp schnurr Aus ist das Liedln
Aber die unsichtbaren kleinen Wesen sagten: „Nie ist das Lied
as das ist bei allem das Schönstel Wir wissen es und deshalb sind
wir die Allerglücklichsten!“
Die Kinder konnten das weder hören noch verstehen, und das
sollten sie auch nicht; denn Kinder brauchen nicht alles zu wissen!
Christian Andersen.
130. Der blühende Flachs.
Auf, kommt in die Felder und blühenden Au'n,
Das liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schaun!
Es wächst und es grünet so freundlich und zart,
Jungfräulich — bescheiden in eigener Art.
Laut rauschet vom Golde der Ähren das Land;
Still grünet das Pflänzchen im schlichten Gewand;
Doch trägt es ein Krönlein von himmlischem Blau,
Des Krönleins Gestein ist der funkelnde Tau.
Erst barg es die Erde im kühligen Schoß,
Dann zogen die freundlichen Lüftchen es groß.
Nun woget und wallet es lieblich und schlank.
Du Erde, ihr Lüftchen, habt freundlichen Dank.
Bald tragen wir sorglich das Pflänzchen hinein,
Bald schmückt es den Rocken mit silbernem Schein:
Wir singen zum tönenden Rädchen und drehn
Die Fädchen, wie Seide, so glatt und so schön.
Wenn draußen die Felder erstarren von Eis,
Dann ruft uns das Pflänzchen zum traulichen Kreis.
Jetzt blühend und grünend, ergötzt uns sein Glanz,
Dann schlingt es uns selber zum blühenden Kranz.
Drum kommt in die Felder und blühenden Au'n,
Das liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schaun!
Es grünet und blühet so freundlich und zart,
Jungfräulich — bescheiden in eigener Art.
Krummacher.
131. Die Seide.
Das schöne Band am Hut, das bunte, weiche Tuch, das prächtige
e — sie sind aus Seide. Wo kommt die Seide her, und wie ent—
sie? Gott bereitet sie aus Erde, Luft und Wasser mit Hilfe zweier
körnchen.