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deckt, ist zum größten Teile aus verwitterten Gesteinen entstanden.
Lösest du die Flechten oder Mooshäufchen am Granitblocke ab, so
wird es dir auffallen, daß unter diesen der Fels am stärksten zer—
fressen ist. Hier gerade ist die meiste Kohlensäure vorhanden, uͤnd
hier hält sich auch das Wasser am längsten. Jeder neue Regen führt
dem Ackerboden eine Kleinigkeit vom Steine zu — der letztere wird
kleiner, der erstere mehrt sich, wenn auch nur um eine so winzige
Menge, daß es vielleicht erst nach einer Reihe von Jahren die Wage
nachweisen könnte. So erscheint uns der Feldstein nun nicht mehr
als ein Störenfried in der Flur, als ein Ärgernis, das der böse Geist
dem Bauer zum Schaden dorthin gesetzt hat, sondern als eine Quelle
für künftige Ackererde. Ein Kaufmann würde sagen: es ist ein „Wech—
sel“, in späteren Zeiten zahlbar, ein „Kapital“, das in kleinen Sum—
men verteilt wird.
Im Boden geht das Verwittern der Gesteinstrümmer dann
weiter vor sich und zwar gewöhnlich etwas schneller. Am leichtesten
zersetzen sich dann die Teilchen, welche Kali, Natron oder ähnliche
Stoffe enthalten. Es ist erstaunlich, was man alles für Dinge in
den Gesteinen getroffen hat, von denen man beim bloßen Ansehen
nicht eine Spur bemerkt. Da erzählten uns die Scheidekünstler (Che—
miker), daß in jedem Ackerland kleine Mengen von Phosphor, Ar—
senik, Kochsalz, Schwefel u. dgl. stecken, von denen die meisten nach
und nach ihre weitere Reise in die Pflanzen antreten und aus diesen
in die Tiere. Wer weiß, ob nicht der Kalk, der die Knochen deines
Körpers festigt, das Eisen, der Schwefel, der Phosphor, weilche deinen
Leib mit bauen helfen, vor uralten Zeiten einmal Bestandteile eines
solchen Feldsteines waren! Sagt ja doch schon das Bibelwort: „Du
bist aus Erde!“
Zugleich gibt dir der Feldstein aber auch einen deutlichen Finger—
zeig zu deinem Troste: denn wenn ihm, dem scheinbar leblosen Blocke,
eine so herrliche Auferstehung in tausend Blumen, singenden Vög—
lein und munteren Tieren bevorsteht — was wird dann wohl dein
Los sein, wenn die Mächte des Himmels sich deiner annehmen und
dich verklären!
Hermann Wagner, Entdeckungsreisen in Feld und Flur. Leipzig, Otto Spamer.)
3. Im Sandsteinbruch.
In der Neuzeit hat die Verwendung von natürlichen Steinen
besonders im Hochbau bedeutend zugenommen. Einesteils wird die
Zufuhr durch die zahlreichen Schienenwege und Wasserstraßen er—
leichtert und verbilligt; andernteils ermöglichen unsere gegen früher
erheblich verbesserten Maschinen und Werkzeuge eine ausgiebigere
und wohlfeilere Bearbeitung des Steines. Die weitaus größte und
vielseitigste Verwendung hat in Deutschland der Sandstein gefunden.
Er ist in unseren Mittelgebirgen reichlich vorhanden und ent—
spricht in bezug auf Wetterbeständigkeit und Bearbeitungsfähigkeit