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nister seine Entlassung, und der Herzog v. Cambridge wurde Vize—
könig von Hannover.
Die neue Regierung erkannte den Ernst der Lage und die drin—
gende Notwendigkeit der Schleunigst wurde die Stände—
dersammlung einberufen, und in der Thronrede am 7. März versprach
der Vizekönig die sofortige Erleichterung der Lage des Landmannes.
Durch Geseß vom 10. November 1831 wurde die persönliche Leib—
eigenschaft, Hörigkeit, der Zwangsdienst der Kinder des Bauern
ein für allemnal oöhne Entschädigung aufgehoben. Am 22. Februar
1832 gewährte eine Königliche Verordnung der Landbevölkerung
16 Abgeordnete in der Deputiertenkammer. Nicht so leicht ging es,
den Ländmann von der realen Belastung zu befreien. Die Erste
Kammer blieb unbeugsam bei der Forderung, sie nur gegen den
25 fachen Betrag der Jahresleistung an die Grundherren abzulösen.
Alle Änstrengungen der Zweiten Kammer, bloß den 20 fachen Betrag
zu setzen, scheiterten. Man mußte zufrieden sein.
Wenn so diese Jahre den Anfang der Bauernbefreiung zeitigten,
so brachte das Jahr 1848 den notwendigen Fortgang und Ab⸗
schluß. Das Jagdrecht des Adels wurde aufgehoben und den Ge—
meinden übertragen. Ferner konnte die Weideberechtigung der Ge—
meinden, die der freien Verfügung über den Grundbesitz hinder—
lich im Wege stand, abgelöst werden; endlich kam auch das Ver—
koppelungs⸗ und Verteilungsgesetz. Nun konnte der Landmann als
freier Herr über seinen Besitz verfügen.
Dr. Stüve wurde 1848 vom Könige Ernst August zum Minister
berufen, nachdem er 13 Jahr das Amt des Bürgermeisters in Osna—
brück bekleidet hatte. In dieser Zeit hat er besonders für die Ver⸗
fassung gewirkt. Nach lebhafter Arbeit und nicht leichten Kämpfen
lrat er 1850 zurück und übernahm zwei Jahr später wieder sein
alles Amt. Hierin war ihm ein reiches und dankbares Wirkungs—
feld beschieden. Ebenso konnte er als Vorsitzender im landwirtschaft⸗
lichen Verein sich segensreich betätigen. — Von Körper wur klein
und zierlich, besaß unser Stüve eine erstaunliche Arbeitskraft, die er
sich durch ein äußerst mäßiges Leben lange erhielt. Am 16. Februar
1872, fast 74 jährig, ging dieser wahre Bauernfreund zur ewigen
Ruhe ein. Zehn Jahre später seßte man ihm vor dem Rathause
in Osnabrüd ein Denimal. Der Sockel trägt als Inschrift Goethes
Wort, das ihm Richtschnur des Lebens gewesen war:
„Frei gesinnt, sich selbst beschränkend,
immerfort das Nächste denkend,
nie vom Weg, dem geraden, weichend
und zuletzt das Ziel erreichend.“
Die hannoverschen Landwirte werden ihrem furchtlosen, erfolg—
reichen Vorkämpfer ein dankbares Andenken bewahren.