Vom Feldbau.
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In Gegenden mit trockenen, sonnig gelegenen Kalkböden hat sich
die Esparsette sehr bewährt. Auch sie kann bis zu 15 Jahren an
derselben Stelle wachsen und liefert ein, besonders für Fohlen und
Lälber, nahrhaftes Heu. Im Juni bis Juli hat sie ihre Blütegeit
Man sät sie entweder im Herbst in Winterung oder im Frühjahr in
Sommerung. Auch die Esparsette entwickelt sich anfangs langsam und
muß daher frei von Unkraut gehalten werden. Ältere Schläge liefern
nach dem Hauptschnitt noch eine Weide.
Da, wo die Lage noch hinreichend feucht ist, das Klima aber rauh
wird, so daß Rotklee nur unsichere Erträge liefert, ist der Bastard odet
Schwedenklee noch tauglich. Er ist erheblich widerstandsfähiger und
hält bis zu 5—6 Jahre auf einem Felde aus Seine Blütezeit fällt
in den Juni bis September.
Als Futter zur Ausfüllung von Pausen, z. B. zwischen dem ersten
und zweiten und nach dem zweiten Rotkleeschnitt, eignet sich vorzüglich
das Wickfutter. Das ist ein Gemenge von Wicken, Erbsen, Bohnen
mit Hafer und Gerste. Man sät es im April; dann liefert es nach
6—s8 Wochen im Juni ein besonders von Milchkühen gern gefressenes
Futter. Einen anderen Schlag kann man Anfang Juni besäen; auf die
Weise ist auch der August mit Futter versorgt Wer viel Vieh hält
und reichlich Futter braucht, thut gut, die breitwürfige Einsaat nicht
auf einmal, sondern in Pausen von 8—10 Tagen vorzunehmen. Auf
die Weise ist das Futter stets frisch und saftig und wird nicht so schnell
holzig und stengelig. Was übrig bleibt, kann dürr gemacht werden.
Geht in einem Jahr der Rotklee ein, so heißt es schnell Ersatz
schaffen. In diesem Fall soll man sich des Inkarnatklees erinnern. Er
liebt gut kultivierten Boden, ist aber gegen Frost etwas empfindlich. Der
Plan muß daher geschützt liegen. Man bringt den Samen ohne Überfrucht
in die Erde. Säet man ihn August bis September, so giebi er im Herbft
häufig eine Weide und im Mai des folgenden Jahres den Hauptschnitt.
Wird er im Frühjahr untergebracht, so fällt seine Ernte in die Zeit von
Jduli bis August. Inkarnaitklee leidet häufiger als andere Kleearten
am Meltau, wodurch der Futterwert natürlich stark verringert wird.
Es ist für die Viehhaltung von großem Wert, wenn auch im Spät—
sommer noch saftiges Grünfutter zur Verfügung steht. Als solches sei
der Futtermais empfohlen. Frühmais kann man schon im August
verfüttern, der gewöhnliche Mals fölgt erst im September. Man legt
die Körner, sobald das Wetter frostfrei und warm genug ist, in Reihen
von 50 em Weite aus. Der Boden muß gut bearbeitet und gehörig
gedüngt sein. Der aufgegangene Mais wird von Unkraut frei gehalten
und gut gehackt. Ist der Sland zu dicht, so werden überschüssige, ge—
lingere Pflanzen entfernt. Sobald der erste Herbstfrost droht, muß der
Mais vom Felde sein, weil er keine Kälte vertragen kann. Ist noch
welcher da, so schneidet man ihn und stampft ihn in Erdgruben ein,
Er giebt dann sür den Winter ein gern gefrefsenes Sauerfuner
In einigen Gegenden, z. B. in Nordhannover u. s. w, bauen die
Landleute mit Vorlebe den sogenannten Futter- oder Kuhkohl,