Full text: Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen sowie für landwirtschaftliche Winter- und Ackerbauschulen

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II. Von der Viehzucht. 
das sind 6,8 Pfund Trockenmasse. Nun weiter! 100 Pfund Heu ent— 
halten ungefähr 6 Pfund verdauliches Eiweiß; dann sind in einem einzigen 
und in 8 Pfund 8 * sodiel das it —oas Pfund Eiweiß 
vorhanden. So berechnet man auch Fett und Kohlehydrate und führt 
dieselbe Berechnung, wie für Heu, auch für die 80 Pfund Rüben, 
10 Pfund Kartoffeln, s Pfund Stroh aus. Wer sich die Mühe macht, 
erhält dann etwa folgendes Resultat: 
Es sind enthalten 
Futtermittel 
in s Pfund den 
m39 den 
in 19 Nartoffeln. 
in 8daferstroh 
Summa 
Trocken⸗ 
masse 
Pfd. 
63 
z 
25 
6,4 
1 
19,3 
Verdauliche Nährstoffe 
Eiweiß 
Fett 
Kohle⸗ 
hydrate 
Pfd. 
Pfd. 
Pfd. 
18 
30 
16 
9,09 
0,080 
9.,018 
0,008 
0,048 
3,36 
255 
310 
364 
1,03 
0154 11105 
Man braucht auch gar nicht so genau zu rechnen und kann die 
Zahlen ruhig etwas äbrunden. In dem Futter find also rund 19 
Pfund Trockenmasse, 1 Pfund Eiweiß, 0,15 Pfund Fett und 11 Pfund 
Kohlehydrate enthalten. Genügt diese Zusammensetzung nun? Für 
die 1000 pfündige Kuh sind, wie die Tabelle auf See 314 zeigt, vor— 
geschrieben etwa: 29 Pfund Trockenmasse, 2,5 Pfund Eiweiß, 0,5 Pfund 
Fett und 13 Pfund Kohlehydrate. Vergleicht man diese Zahlen mit 
den vorigen, so erkennt man deutlich, daß das Futter nicht reicht; es 
fehlen 10 Pfund Trockenmasse, 15 Pfund Eiweiß, 0,85 Pfund Fett 
und 2 Pfund Kohlehydrate. Welche Futterstoffe geben nun aber zu— 
sammen die richtige Mischung, die die genügende Menge an Nähr— 
stoffen enthält? Die fehlende Trockenmaässe und auch die fehlenden 
Kohlehydrate kann man durch Zufütterung von Heu und Stroöh und 
Rüben ganz leicht ersetzen. Wird damit aber auch genug Eiweiß und 
Fett gewonnen? Nein. Wollte man das fehlende Eiweiß und Fett 
ersetzen, so müßte man so große Mengen Rüben und Heu und Stroh 
geben, daß die Kuh das Futter gar nicht aufzehren könnte. Das Heu 
ist zudem nicht billig und meist auch knapp. Durch eine Heu- uünd 
Strohfütterung kann man also das fehlende Eiweiß und Fett nicht er— 
setzen und durch eine Rübenfütterung auch nicht. 
So wie in diesem einzelnen Falle, so geht es fast allgemein in 
allen Wirtschaften. Trockenmasse und Kohlehydtate lassen sich gewöhn— 
lich in genügender Menge herbeischaffen, aber an Eiweiß und Fett ist 
stets Mangel. Das gilt besonders dann, wenn das Vieh im Stall 
gefüttert wird, also vorwiegend für den Winter. Bei Weide- und aus— 
giebiger Grünfütterung kann die Fütterung schon eher richtig sein. 
Der Mangel an Eiweiß und Fett kann mit Vorteil nur durch
	        
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