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L. Vom Ackerbau.
Jeder Boden ist feucht; er hat also auch Wasser — selbst der
trockenste Sand. — Und Luft ist auch darin.
Wer also seine Scholle studieren will, das merkst Du nun wohl
schon, mein Junge, der muß zuvor ihre Bestandteile genauer kennen
lernen, Sand und Ton und Lehm und Kalk und Humus, aber auch
Wasser und Luft. Dr. Krausbauer.
116. Sand, Kiesel, Quarz.
1. Sand kennt jedermann. Er besteht aus gröberen oder feineren,
mehr oder weniger runden Körnern. Im Sandstein sind ihrer un—
zählige zu festem Gestein verbunden. — Solch ein Sandkorn zeichnet
sich durch große Härte aus. Wie könnte man sonst den Sand zum
Scheuern benutzen und zum Auffüllen der Wege, wie wir's in unserm
Garten tun? In der Härte stimmt der Sand ganz mit dem Kiesel
überein. Der ist so hart, daß er am Stahl Funken gibt. Auch die
Form hat der Kieselstein mit dem Sandkorn gemein. Er ist schön
und und glatt wie dies; nur ist er viel dicker. Ja, Kiesel und Sand
sind dasselde Gestein. Beide sind Quarz, wie er sich in mächtigen
Felsen auf den Bergen findet. Und ursprünglich waren Sand und
Kiesel nichts als Quarzstücke mit Ecken und Zacken und Kanten. Oben
auf einem Berge lagen sie. Das Wasser nahm sie mit und trug sie
in die Bäche und von hier in die Flüsse und schliff sie schön rund
und glatt, bis Kieselsteine daraus geworden waren und Sandkörner.
— Solch ein Quarzstück gibt natürlich auch Funken am Stahl.
Durch das Anschlagen werden von dem Stahl kleine Splitterchen ab-
gerissen und diese kommen durch die Reibung, die dadurch entsteht,
zum Glühen und Schmelzen. Quarzteilchen aber springen nicht ab.
Stahl ist mithin weicher als Quarz; denn sonst wärs umgelehrt.
So läßt sich auͤch mit einem Messer nicht das winzigste Krümchen vom
Quarz abschaben. Die Messerklinge dringt gar nicht in den Stein ein,
riht ihn nicht, wie man sagt. Er ist eben ein sehr harter Stein.
Und wo ein Quarzstück auf dem Acker liegt, da bleibt's heil und ganz
liegen. Der Pflug prallt daran ab. Er schneidet kein Splitterchen
davon. Auch das Wasser kann ihm nichts anhaben. Der Quarz ist
unlöslich.
2. Kein Mineral ist so häufig und so verbreitet wie der Quarz.
Fast ein Drittel aller Gesteine wird von ihm gebildet. So bestehen
hohe mächtige Felsen aus reinem Quarz. So ist — wie wir bereits
wissen — der Kies Quarz, der Kies am Wege und in den Flüssen.
Und auch die Sandkörnchen sind es, die Millionen und aber Millionen
Sandkörnchen in den Sandgruben, am Meer, in den Heiden und
Wüsten. Auch der Feuerstein und der schwarze Kieselschiefer sind's,
die wir hier auf den Feldwegen vielfach finden. Quarz bildet den
Hauptbestaͤndteil im Sandstein. Auch im Granit findet er sich. Der
enthält außer ihm noch Feldspat und Glimmer. Dr Rraubbauer.