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Georg. Ach das ist Schade! Gerade jetzt, 
da ich glaubte, die Geschichte der Insel würde erst 
recht angehen. 
Lehrr. Würde es dir lieb gewesen feyn, 
wenn ich dir Hütte vorlesen können, wie diese Insel¬ 
bewohner in Kenntnissen Und Künsten Nach und nach 
weiter gekommen, und ein steißiges, geschicktes und 
verständiges Volk geworden wären? 
Georg. Freilich, lieber Lehrreich, das wollte 
ich ja eben wissen. Ich hätte eben sehen mögen, wie 
es zugcht, daß die Menschen, wie Sie mir schon ein¬ 
mal gesagt haben, immer reicher an Kenntnissen und 
geschickter in allerlei Künsten werden. 
Lehrr. Ich kann dir das sagen, lieber Georg. 
Georg. Aber wie können Sie das, da Sie 
keine Nachrichten weiter daher haben? 
Lehrr. Von diesen Inselbewohnern kann 
ich es freilich nicht; das ist wahr. Allein, so arm an 
Kenntnissen und Geschicklichkeiten, als diese Leute zu 
Flammings Zeiten waren, so arm sind ehedem 
alle Völker, deren Namen du nennen kannst, gewe¬ 
sen. Unsere Vorfahren, die alten Deutschen, hatten 
vor zwei tausend Jahren noch keine Spinnräder und 
Electrisi'rmaschinen, keine Kirchen, keine Kirchthürme, 
keine Glocken und keine Kanonen. Sie hatten keine 
Bücher, sie wußten nicht, daß man mit Gänsekielen 
schreiben kann. Sie hatten nicht einmal zahme Gänse, 
sondern höchstens können sie wilde Gänse und Schnee- 
gänfe gekannt haben. Die schönen Städte in Deutsch¬
	        
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