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neriins besonders seines südlichen Teiles, und der tropischen
änder
Neben der Spinnerei und Weberei steht als drittes Großgewerbe
die Strumpffabrikation bedeutend da. Auch sie ist aus der Haus—
industrie hervorgegangen, die auf einem weiten Gebiete in diesem
Teile des Erzgebirges betrieben wurde, und deren Mittelpunkt ur—
sprünglich das Dorf Limbach war. Austatt der einfachen Strumpf—
wirkerstühle, die in den einzelnen Häusern aufgestellt waren, über—
nahmen später die kunstvoll hergerichteten Strumpfmaschinen die
Taätigkeit. Große Fabriken, die diesem Betriebe dienten, entstanden
in Chemnitz und in den Nachbarorten, und die Hausindustrie, die
seit dem Änfange des 17. Jahrhunderts im nördlichen Erzgebirge
betrieben worden war, ging nun auch bei diesem Gewerbe ihrem
Ende entgegen.
Vielfältige Systeme kommen auch bei der Strumpfwirkerei in
Anwendung, und als Erzeugnisse dieser Maschinen liefert Chemnitz
nicht nur Strümpfe, sondern auch Jacken, Mützen, Handschuhe und
vielfältige andere gewirkte Artikel. Die Mode mit ihrem unerbitt—
lichen Zwang greift nachhaltig auch in dieses Großgewerbe ein. Ihren
Wechsel fürchien die Faäbrikanten unter Umständen ebensosehr, wie
den Ausbruch eines Krieges, den Abschluß eines ungünstigen Handels—
vertrages oder die Einfuͤhrung eines erhöhten Schutzzolles in einem
auswärtigen Lande. Ebenso wie die Weberei hat demnach auch die
Wirkerei wiederholt unter ungünstigen Bedingungen arbeiten müssen
und schwierige Zeitläufe mit durchgemacht. Aber Umsicht, Fleiß und
Tatkraft haben auch hier schließlich immer den Sieg davon getragen.
Neben den Wollwaren sind es besonders baumwollene Strümpfe und
die verschiedensten Arten von seidenen und besonders durchbrochenen
Handschuhen, die Chemnitz herstellt und namentlich nach Amerika und
den Kolonien zum Versand bringt.
Interessant ist es zu verfolgen, wie die aus einer altheimischen
Hausindustrie hervorgegangenen Großgewerbe der Spinnerei, Weberei
ünd Wirkerei nun ihrerseits wieder andere Industrien in Chemnitz
ins Leben gerufen haben. Die Nachfrage nach Farben zum Färben
der Garne und Stoöffe gab die erste Anregung zur Gründung der
hier bestehenden chemischen Fabriken, die zugleich die Bleich- und
Waschmittel für die Textilindustrie lieferten. Eng mit letzterer
verbunden entstanden dann schon früh in Chemnitz bedeutende
Färbereien, Druckereien und Appreturanstalten. Auch alle diese
Industriezweige im einzelnen haben ihre bedeutungsvolle Geschichte
Erwähnen wollen wir nur, daß die erste Kattundruckerei im Jahre
1765, die erste Türkischrot⸗Färberei im Jahre 1800 errichtet wurde.
Bedeutender aber, wie fast alle anderen Gewerbe, hat sich in
Chemnitz der Maschinenbau entwickelt. Auch er empfing seine erste
Auregung von der Textilindustrie. Nachdem bei letzterer der Maschinen—
betrieb eingeführt, stellte sich bald das Bedürfnis nach Reparatur—
werkstätten heraus. Geistvolle und unternehmende Männer aber