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nachgehen. Von Lübeck bis Hadersleben und, an der anderen Seite,
von Hamburg elbabwärts bis hinauf an die dänische Grenze woh-
nen sie in ihren kleinen Dörfern und zwischen der ländlichen Be—
võlkerung zerstreut, auch in den kleinen Hafenstädten, ein kerniger,
erprobter Menschenschlag, der wetterfeste Seeleute an die Handels-
und Kriegsmarine abgibt Die aber auf den einsamen, sturmum-
peitschten Halligen der Nordsee grob wurden, überlassen das Fischen
lhren festländischen Kameraden und fahren zur See.
Schiffahrt und Handel blühen in den vielen kleinen Hafen-
städten an beiden Seiten unserer Halbinsel, und eine Reihe von
Bãdern ziehen hier wie dort die Binnenländer an den heilkräftigen
Strand. Sie setzen ihren Pub aueh gerne landeinwärts, namentlieh
die Ostkũste hat ein reizvolles Hinterland. Wie viele haben nieht
schon an der Schönheit der sogenannten Holsteinischen Schweiz,
des waldigen und seenreichen Hügelgeländes um Eutin herum, Auge
und Herz erfreut. Ein Strom von Touristen ergiebt siceh alljährlich
hierher, läuft aber auch nordwärts bis an die dänische Welt, denn
aueh hier bietet überall an den buchtenreichen Pöhrden die Land-
schaft dem Naturfreund köstliche Ausbeute.
Welceh ein Reichtum charakteristischer Landschaftsgebilde
drängt sich doeh auf einen verhältnismäbig so Kleinen Raum, wie
ihn die schmale Halbinsel zwischen Nord- und Ostsee bietet, zu-
sammen! Wald und Hügel mit dazwischengebetteten herrlichen
Seen, fruchtbare Felder und obstreiche Gärten um freundliche Dörfer
und stattliche Hõfe gelagert, hier idylliseh-lieblich, wie im Seen-
gebiet der Holsteinischen Schweiz, dort ernster, gröber, wie der
„dänische Wald“ zwischen Kiel und Eckernförde, so zeigt sieh der
Osten mit seinem vorwiegend sebweren Lebhmboden.
Ihm tritt das fruchtbare Sebwemmland des eintönigen sehwer-
mũtigen Westens, die ganze Küste hinauf ziemlich gleichen OQharak-
ters, entgegen. Aber die weiten Marschebenen, die ragenden Deiche
und Wurten haben aueh ihre Liebhaber niebt nur un, er den PEin-
heimischen. Wird im Osten die Landschaft dureh die teigenartigen
Knickanlagen, die die FPelder voneinander sondern, in lauter einzelne
Bilder und Bilderehen zerlegt, so kann hier das Auge ungehindert
scehweifen und sieh dem Vergnügen eines weiten Fluges überlassen.
Von Hamburg kommend erscheint dem Bahnreisenden das
Moor- und Heideland des mittelholsteinischen Landrückens freilich
eintõnig genug, wenn er nicht geübte und gebildete Augen hat, die
die malerischen Reize dieser einsamen FPlächen aueh im Pluge er-
hasehen oder doch ahnen können. Aber die Heide mubt du zu Fub
durehwandern, willst du die Poesie in höchsteigener Person antreffen,
wie sie auf einem Hügelchen sitzt, sich einen Kranz roter Erika
windet und nun plötzlieh die Augen zu dir aufschlägt und mit
einem blauen Blick unter goldigen Wimpern hervor dieh ansprieht.
Preilich die Heide, um noch einmal zu ihr zurückzukehren,
die riehtige Sandheide, die soviel von den holsteinischen Dichtern