Full text: Deutsches Lesebuch für Handelsschulen

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413 Millionen. Diese Zahlen sprechen deutlich für die allgemeine 
Notwendigkeit einer derartigen Versicherungsanstalt, zugleich aber auch 
für das Vertrauen, das diese in ganz Deutschland genießt. 
Von noch größerer Wichtigkeit aber als diese Schöpfung wurde 
die Gründung der Lebensversicherungsanstalt, zu der Arnoldi 
schon im September 1823 den Plan entwarf. Auch auf diesem 
Gebiete war das Ausland Deutschland vorangegangen; in England 
bestanden z. B. damals bereits über vierzig solcher Gesellschaäften. 
Streitigkeiten und Prozesse Gothaer Bürger mit einer von diesen 
Anstalten veranlaßten Arnoldi, an die Gründung einer deutschen 
Versicherungsbank zu denken, und im Verein mit gleichgesinnten und 
sachkundigen Männern schritt er alsbald an die Ausführung des 
Planes. Die Bankverfassung beruhte auch hier auf dem Grundsatze 
der Gegenseitigkeit. Die Eröffnung erfolgte am 1. Januar 1829, 
und sogleich traten 794 Mitglieder bei. Arnoldi übernahm die 
Leitung der Gesellschaft und behielt sie bis zu seinem Tode, der am 
27. Mai 1841 erfolgte. Anfangs war er auch Direktor der Feuer— 
versicherungsbank gewesen, und zwar ohne daß er irgend eine Ent— 
schädigung für seine Mühewaltungen forderte; aber zwei Jahre nach 
ihrem Bestehen mußte er das Amt niederlegen, da ihm seine eigenen 
Geschäfte, sowie auch Gemeindeehrenämter nicht mehr Zeit genug 
ließen, die stetig wachsenden Pflichten desselben zu erfuͤllen 
Arnoldi hat in seinen späteren Jahren in seinem nie ruhenden 
Schaffungstrieb noch mancherlei nützliche Einrichtungen in das Leben 
gerufen, aber keine kann sich an segensreicher Wirkung mit den beiden 
Versicherungsanstalten messen. Mit Recht gebührt ihm daher der 
Ehrenname: „Vater des deutschen Versicheruugswesens.“ 
Nach Franz Otto. 
12. Alfred Krupp. 
J. 
Am 2. September 1877 kam Kaiser Wilhelm mit Prinz Friedrich 
Karl, Moltke und anderem hohen Gefolge zu festlichem Besuche in das 
Reich des großen Gußstahlkönigs Krupp bei Essen. Vor dem Hammer 
„Fritz“ hielt zuerst der kaiserliche Zug. Die Tore wurden weit ge— 
öffnet, aus dem Riesenofen wälzte sich ein Block von 750 Zentnern, 
im Nu schob ihn ein Hebewerk unter den 1000 Zentner schweren 
Hammer, der mit weithin dröhnender Wucht diese 150 Zentner zu— 
sammenstampfte, um das Rohr eines Tausendpfünders daraus zu 
formen. Es geschah wie zur Jubelfeier dieser großartigen Industrie— 
stätte, zu welcher vor einem halben Jahrhunderte der Vater des Be— 
sitzers den Grund gelegt hatte. 
Wohl war der Anfang höchst bescheiden; auf einem kleinen Fleck— 
chen Erde errichtete Vater Friedrich Krupp eine einfache Maschinen— 
fabrik und schürte seine Esse mit zwei Gesellen, welche nach alter
	        
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