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„Ihr zahmen Täubehen, ihr Turteltäubehen, all ihr 
Võgelein unter dem Himmel, kommt und helft mir 
lesen, 
die guten ins Töpfchen, 
die schlechten ins Kröpfchen!“ 
Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen 
herein und danach die Turteltäubehen, und endlich 
schwirrten und schwärmten alle Võglein unter dem Himmel 
herein und ließen sieh um die Asche nieder. Die Täub- 
chen nickten mit den Köpfehen und fingen an: pick 
pick, pick pick. Da fingen die übrigen auch an: pick 
pick, pick pick, und lasen alle guten Körnlein in die 
Schüssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren 
sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da 
brachte das Mädehen die Schüssel der Stiefmutter, 
freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die 
Hochzeit gehen. Aber sie sprach: „Nein, Aschenputtel, 
du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen, du 
wirst nur ausgelacht!“ Als es nun weinte, sprach sie: 
„Venn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer 
Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du 
mitgehen,“ und dachte: „Das kann es ja nimmermehr.“ 
Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die Asche ge- 
schũttet hatte, ging das Mädehen dureh die Hintertür 
nach dem Garten und rief: „Ihr zahmen Täubchen, 
ihr Turteltaubehen, all ihr Võglein unter dem Himmel, 
kommt und helft mir lesen, 
die guten ins Töpfechen, 
die schlechten ins Kröpfchen!“ 
Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen 
herein und danach die Turteltaubehen, und endlich