Full text: [Teil 1 = 2. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 1 = 2. Schuljahr, [Schülerband])

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meine Blüten noch alle geschlossen. Wenn sie offen sind, sollt 
ihr willkommen sein." 
Da flogen sie zu der Tulpe. Die hatte zwar eine große 
farbige Blume; aber es war weder Wohlgeruch noch Süßig¬ 
keit darin. Die Bienchen konnten keinen Honig darin finden. 
Da wollten sie schon wieder traurig und hungrig nach 
Hause zurückkehren, als sie ein dunkelblaues Blümchen an der 
Hecke stehen sahen. Es war das Veilchen; das wartete ganz 
bescheiden, bis die Bienchen kamen; dann aber öffnete es ihnen 
seinen Kelch, der war voll Wohlgeruch und voll Süßigkeit, 
und die Bienchen sättigten sich und brachten noch Honig mit nach 
Hause. 
12. 86! bescheiden! 
Von Johannes Staub. 
Ein Veilchen schaute schon im Monat März munter 
aus den grünen Blättern hervor. Die ersten Bienlein kamen 
zu ihm und begrüßten es. Wenn Kinder an ihm vorüber¬ 
gingen, so lächelten sie ihm zu als einem lieben Boten des 
Frühlings. Ein Rosenstrauch im Garten ärgerte sich 
darüber und sagte: „Du bist doch nur ein kleines Ding 
und mußt dich im Gras verbergen. Da bin ich, wenn ich 
blühe, eine Königin dagegen. Ich prange stolz in allen 
Sträußen und Kränzen und mache mit meiner Schönheit 
alles glücklich.“ Das Veilchen sagte: „Ja, du bist schön 
und erfreust viele. Ich aber steche niemand und bin 
zufrieden, wenn mich nur die Kinder ihr gutes Veilchen 
nennen. Wenn ich auch klein bin, so bin ich doch deine 
Schwester, und du solltest nicht so hochmütig mit mir 
reden.“ 
13. Die Finger. 
Nach Karl Enslin. 
Die Finger stritten hin und her, 
wer doch der wichtigste wohl wär'.
	        
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