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414 Geschichte btp Römer II. 
hob die Belagerung auf, uyd zog in die Ebenen von 
Champagne. In der Gegend von ChalonS wurde die 
denkwürdige Schlacht (I. C. 451) geliefert, in der der 
König der Visigothen getödtet, aber das wankende Heer 
durch die Tapferkeit Torismund's, Lheodorichs Sohnes, 
ermuntert, einen vollkommenen Sifg über den Attila er¬ 
focht. Der Verlust von 162,000 Menschen, die an diesem 
blutigen Tage fielen, kann unS einpn Beweis der großen 
Anzahl von Kämpfern geben, die gegenseitig in den Waffen 
standen. Attila hatte sich in seine Wagenburg zurückgezo¬ 
gen; die Gothen beschloffen den Sturm. Aber Aetius, der 
durch Vertilgung der Hunnen das Reich von den mächti¬ 
gen Gothen unterdrückt zu sehen fürchtete, bestimmte den 
Lorismund zum Rückzüge. Attila entkam dem gewissen 
Untergänge, er gieng über den Rhein zurück, wendete sich 
gegen Italien, und erschien mit einer unzählbaren Barbar 
renschaar vor Aquileja, eroberte die Stadt nach dreymo- 
natlicher Belagerung, und verheerte sie so wie Padua, 
Verona uyd Bergamo mit wilder Grausamkeit. Mailand 
und Pavia erkauften durch ihre Schätze die Schonung 
ihrer Gebäude, aber das ganze weite Land, das der Po 
durchströmt, ward «ine Wüste. Um diese Zeit ward Ve¬ 
nedig von den Flüchtlingen aus Oberitalien gegründet, die 
in den Inseln des adriatischen Meeres Zuflucht gegen 
die Wuth des hunnischen Heeres suchten und fanden. 
Attila war bereits auf dem Marsch nach Rom begrif¬ 
fen, als eine Gesandtschaft der erlauchtesten Staatsbeam¬ 
ten, an ihrer Spitze der Papst Leo der Große, seinem La¬ 
ger nahte. Roms Erhaltung ward durch ein starkes Löse¬ 
geld unter dem Namen eines Heirathgutes für die Prin¬ 
zessin Honoria erkauft, die vor einiger Zeit einen Ring, 
Zeichen ihrer Verlobung, heimlich an Attila gesandt halte. 
Dw Prinzessin sollte in bestimmter Zeit ausgeliefert wer¬ 
den, aber der Tod des Hunnenkönigs, der nach einer 
Lurchschwelgten Nacht in seinem Pallast an der Theiß 
plötzlich erfolgte, ^J. Chr. 423.) hinderte den Vollzug 
dieser sonderbaren Verbindung. Nach Attila's Tode strit¬ 
ten sich seine Söhne und die Heerführer der mit ih-
	        
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