510 — 
Vater, und keiner hat hier ein Recht, meinen Gast 
mit Hader und Spott zu kränken." 
Die Freier bissen sich auf die Lippen und 
sahen erstaunt auf den kühnen Jüngling. Aber einer 
unter ihnen konnte sich des Spottes nicht enthalten. 
„Freunde," rief er mit höhnischem Lachen, „der Fremde 
Lln der Thür hat zwar schon längst seinen gebührenden 
Anteil von Telemachos empfangen, und es wäre auch 
höchst ungerecht, wenn einem so vornehmen Gaste 
etwas abginge; doch ich will ihm auch meinerseits 
noch ein Gastgeschenk verehren, das mag er der Magd, 
•die ihm das Bad bereitet, oder irgend einem Diener 
im Hanse als Trinkgeld geben." 
Mit diesen Worten zog er einen Rinderfuß aus 
dem nahe stehenden Korbe und schleuderte ihn mit 
markiger Faust dem Odysseus nach dem Kopfe. 
Der Held aber bog dem Wurfe durch eine rasche 
Seitenbeweguug des Hauptes aus, wobei seine Augen 
unheimlich funkelten, und der Rinderfuß flog an 
die Wand. 
„Das war dein Glück, ruchloser Übelthäter," 
rief Telemachos, von seinem Sitze aufspringend, dem 
Freier zu, „daß du meinen Gast nicht getroffen hast; 
ich hätte dir sonst meine spitzschneidige Lanze durch 
den Leib gebohrt, und dein Vater hätte dir ein Leichen¬ 
mahl bereiten können statt des Hochzeitsschmauses. 
Ja fürwahr, von keinem unter euch werde ich solche 
Roheiten in meinem Hause mehr dulden. Möget ihr 
meine Habe verprassen, so kann ich es allein den
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.