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Nachtschatten, der Mohn, der Taumellolehb, und von auslãndischen der Kirseh-
lorber und die Breebnuoz. Di— Tollkirsehè gehõrt zu denjenigen Giftpflan⸗en,
veleke am häufigsten zu Vergiftungen Anlas— geben. Namentlion vorienc
die hübschen, anfangs grünen, spãter sehwarzglanzenden Beeren nen allein
Kinder, sondern sebet unerfahrene erwachsene Pervonen4 ihrem Genusz.
Man findet die Tollkirsehe als cin bis ei Meter hohes Kraut in aldern una
gebirgigen Gegenden. Ihre Blãtior und Wurzeln, welebe diegelben giftigen
Eigenschaften uaben wie die Beeren, werden für die Apotheken eingesammelt,
denn ihr Gift ist ein wiĩehtiges Heilmittel in melreren Nervenkrankheiten unà
in der Augenheilkunde b3 schwarze Bilsenkraut, das auf Schutthaufen, an
Wegen, Hecken und Zäunen wãchst, hat einen vwiderliehen, betäaubenden o
rueh. Es ist 30 60 Zentimeter hoeh, überall mit nen Hãrehen bewachsen,
aus denen eine ũübelriechende Hlũssigkéit abgesonder wird, hat schmutziggelbe,
mit dunkelrothen Adern netzförmig gezeiehnete Pluton und sehr viele leine
Samen, welehe in einer rmnden RKapsel liegen. Vergiftungen mit Blenran
Freignen sieh besonders durel Varwecehselung seinos Rraute ꝗ seiner
Wurzeln mit andern unebüdli;qαn Eflanzen. Aueh dieses Giftgewäehs benute
man als Arzneimittel innerüen mnd ãuszerlieh. Der Stechapfel wacehat aut
Aeckern und Schutthaufen, an Moem und Zaunen in der Nane bewobnter
Orte und ist eins de⸗ heftigsten betäaubenden Gii h bildet einen bis
ein Meter hohen Strauen, üan grosze Blüten und als Prueht bins rundliche,
stachlige, vierfächerige Samenkapsel, ungefähr von der Grösze da Kapsel
der wilden Rastanien Zufãllige Vergiftungen, besonders mi dem Samen,
kommen nieht selten vor, indem Rinder dureh spielen mit den Eruehtkapseln
verleitet werden, von den Samen zu essen, oder indem sie dieselbenen folge
einer Verwechselung mit Molnan naschen.
Von den übrigen betubende Giftgewachsen verdient der Mohn noch
eine besondere Erwähnung. Jedermann kenn den Ackermohn oder d
Klatschrose, welehe mit ihren schöõnen, brennendronen Blumen im Jun oder
Juli die Getreidefelder ziert, und die gefülli nden verschiedenen Varben
prangend in den Gãrten gezogen wird. Noch häufiger wird eine andi— Art,
der gentliche Gartenmoln, im Morgenlande gepfamet. Nr enthält wie die
Klatsehrose in den Stengeln und den noch grũnen Samenkapseln ceinon wannq
Milehsaft, weleher an äer Lut gelb, spãter braun vind una dann erhãrtet.
Man gewinnt ihn dadureh, dasz man Einschnitte in die Samenkapsel macht,
und bringt ihn unter dem Namon Opium in den Handel. Das Opium nimmi
unter den narkotischen Stoffen eine der ersten Stellen ein und wird a
sehmerzlinderndes, beruhigendes, schlafbringendes Mittel von den Aerzten sehr
häufig verordnet. Scine WVirkungen rühren baupiaebuen von einem seiner
Bestandtheile, dem sogenannten Morphin, her. den Muhamedanern vad
Jas Opium hãufig als Berauschungsmittel Senossen, und in Indien und Ohina,
herrscht der Gebraueh, es aus bhinn Pfeifehen zu raueuen. Obwohl diese
Leib und Seele verniehtende Sitt 13 Ohina sehr streng verboten ist, s0 wisben
es doeh die Engländer in groszen Massen dureh Sehmuggel dort inutühno
und sind deshalb sehon mölrmnal it den Ohinesen in Krieg geratnon
den Blãttern des Kirsehlorberbaumes bereitet man das in der Arzneikunde
viel gebrauehte Kirsehlorberwasser, welehes, wie die Mandeln, die Kerne des
Kirschen, Pflaumen, Aprikosen u. dgl. eine gewisse Menge von der amzν
giftigen Blausãure entnalt. Die Sama a, in Ostindien waehsenden Brooknus,
kommen unter dem Nanen Krãhenaugen zu uns und vorde als Arznei und
zur Vertilgung von Mäusen und kauen benützt. Aus dem Safte emes
amerikanischen Brechnus- boreten die dortigen Wilden das fureblbar Pfeil⸗
gift Urari.
Die scharf-narkotischen Giftgewãchse, welehe am häußigsten bei uns vor—
kommen, sind die Einbeereé, die Kũüchenschelle, der ro Fingerhut, der
Eisenhut, der Wasserschierling, der gefleckte Schierling, der Gartoensehierling
oder die Handspetervilie und der Tabak. Die Einboeo wãehst in feuehten,