Full text: [Theil 1, [Schülerband]] (Theil 1, [Schülerband])

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Lanzenstosz in den Rachen nöthigte ihn 2war, den greulichen Seblund zu 
schlieszen, doch warf er sieh gegen das Boot mit soleber Gewalt, dasz er 
es fast umgeworfen hätte. Zu guter letzt drebte er sieh noeh einmal auf 
den Rücken und stiesz mit der untern Kinnlade dureh die Planken. Glück 
licherweise brachten einige gutgezielteé Harpunen ibn zur Rube, ehe er noch 
Unheil anrichten konnte. Er war ũüber 18 Meter lang und reiech an 
alrat. 
Obgleich eigentliche Jagd gewöhnlieh nur auf die gröszern Wal- und 
Eotfische gemacht wird, so verschmaht der Menseh doebh aueh nieht den 
Fang der verschiednen Delphinarten, wenn sie dem Lande zu nahe Kommen 
und sieh von selbst in seine Hände liefern. Die Nachricht, dasz eine Schar 
von Grinden an der Küste erschienen ist, elektrisiert eine ganze faröerische 
Gemeinde. Alt und jung rennt augenblicklich ans Ufer, und bald siebt man 
ein zahlreiches Bootgesehwader vom Lande stoszen, welehes in aller Schnellig- 
keit die fünf bis sioben Meter langen Thiere vom offnen Meer abzuschneiden 
zuceht. Langsam werden sie in eine Bucht getrieben, das Netz zieht sieh 
immer enger zusammen; dureh Steinwürfe und Sebläge erschreckt, laufen sie 
endlieh auf den Strand. Auf diese Meise wird zuweilen eine grosze Menge 
an einem Tage gefangen, 
E. Bilder aus der vaterländischen Geschichte. 
1. Frankreichs Raub an Deulschland. 
a. Der Raub von Metz, Tull (Toul) und Virtlen (Verdun) 
Es sind bald 330 Jahre her, daß uns von Frankreich die drei Bisthümer 
Metz, Tull (Toul) und Virten Verdun) geraubt wurden. Der Raub ward 
durch Lug und Trug unerhörter Art eingeleitet durch Trug und Meuchelmord 
vollendet. — In Frankreich regierte Heinrich II. in Deutschland bereitete 
sich eben ein neuer Kampf gegen Kaiser Karl V. vor. Heinrich hatte seine 
Horcher an den deutschen Höfen, daher vernahm er, was im Werke war. An 
der Spitze der protestantischen Partei stand Moritz von Sachsen. An diesen 
sandte Heinrich einen Vertrauten und ließ ihm Bundesgenossenschaft anbieten. 
Mit großem Geschick wußte der gewandte französische Diplomat die Zweifel des 
sonst hellblickenden Fürsten zu zerstreuen, und die ehrlichen Deutschen gingen in 
die schlau gelegte Falle. Heinrich sagte sich: Nehmen die deutschen Protestanten 
meine Hilfe an so rück ich in das Frankreich zunächst gelegne deutsche 
Gebiet, in Lothringen, ein. Da der Kriegführende benöthigt ist sich auf feste 
Plätze zu stützen, so besetze ich die wichtigsten Städte, dem Scheine nach um 
an ihnen Waffenplätze zu haben, in Wirklichkeit, um sie nie wieder heraus— 
zugeben. 
Das Bündnis ward besiegelt und unterschrieben. In dem Vertrage ward 
gesagt, daß dem Könige die Besetzung einer Zahl von Städten zugestanden 
wüͤrde, doch blieben „dem Reiche alle Rechte auf dieselben vorbehalten“, und 
Heinrich sprach das Gelöbnis aus, einzig der guten Sache der Verbündeten 
dienen zu wollen ja sich gegen die Deutschen „nicht nur als Freund sondern 
als liebreicher Vater“ zu verhalten. — Noch in letzter Stunde ließen auf deutscher 
Lesebuch f. d. Kapitulantenschulen. 1. 
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