Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

Die neue Zeit bis zur französischen Revolution. 
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und Reichstruppen in der „lustigen Schlacht" Lei Roßbach 
an der Saale (Seidlitz) und jagte sie in wilder Flucht bis 
zum Rheine. Dann eilte er plötzlich nach Schlesien und schlug 
das weit überlegene österreichische Heer glänzend Lei Leuthen. 
(5. Dez. Winterliche Nachtscene). 
1758 nahm Friedrichs Glück neuen Ausschwung. Die Truppen 
seiner deutschen Verbündeten unter dem Herzoge Ferdinand 
von Braunschweig trieben die wieder vorgedrungenen Franzosen 
über den Rhein zurück und schlugen sie bei Krefeld, und die 
Russen, welche Küstrin verbrannt hatten, schlug Friedrich 
selbst in der äußerst blutigen Schlacht bei Zorndorf (Seidlitz). 
Doch als er seinem Bruder Heinrich nach Sachsen zu Hilfe 
eilte, ließ er sich unvorsichtig von Daun bei Hochkirch in der 
Nähe von Bautzen übersatten. 
1759. Aber Friedrichs Mittel waren erschöpft trotz aller 
harten Maßregeln, Geld und Soldaten herbeizuschaffen. —- Er 
rückte au die Oder und griff die vereinigten Österreicher und 
Russen bei Kunersdorf in der Nähe von Frankfurt an; aber 
der österreichische General Laudon, der ihm früher vergebens 
seine Dienste angeboten hatte, entriß ihm den schon über die 
Russen erfochtenen Sieg wieder und verwandelte ihn in eine 
fürchterliche Niederlage. (Ewald von Kleist.) Friedrich 
wäre vielleicht verloren gewesen, hätten feine Feinde ihren Sieg 
gut benutzt. Auch Dresden ging ihm verloren, und sein General 
Fink wurde bei Maxen mit 13 000 Mann gefangen genommen. 
Gegen solche Verluste war der Sieg des Herzogs Ferdinand 
von Braun schweig über die Franzosen bei Minden nur ein 
geringer Ersatz, doch waren Hannover und Westfalen dadurch 
gerettet. 
1760. „Der erste Sonnenblick nach einen Jahr voll Trüb¬ 
sal" war Friedrichs Sieg über Laudon bei LiegniH. — In¬ 
zwischen hausten Russen und Österreicher in Berlin, doch 
schon die Kunde von Friedrichs Anrücken verscheuchte sie schnell. 
Nun gelang es ihm auch durch seinen Sieg über Daun bei 
Torgau (Ziethen) Sachsen wieder zu gewinnen. (Friedrich II. 
und Gellert in Leipzig.) 
1761. Georg II. von England starb, und damit hörten 
auch die englischen Hilfsgelder auf; Frankreich sandte immer neue 
Heere über den Rhein, die Russen und Österreicher faßten immer 
festem Fuß in seinen Landen; Friedrichs Lage war ver¬ 
zweifelt, aber die Prediger hielten den Nationalgeist im 
Volke ausrecht, und die Uneinigkeit der Feinde lähmte auch 
diesmal ihre Schritte. — Da starb in den ersten Tagen 
des Jahres 
1762 Friedrichs erbitterte Feindin Elisabeth, und ihr 
Sohn Peter III. schloß mit Friedricb, den er persönlich verehrte,
	        
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