Full text: Hessisches Lesebuch für Fortbildungsschulen

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Senefelder, dessen Jugend so diirftig genesen wr, sturν n 
uänæenden Vermögensumstuünden im Iuhre 1834 eu Minchen, als sein 
Ruf schon qgona Puropa durchdrungen hatte. Nach von Waldbrunl. 
102. Georg Stephenson. 
Die ersten Dampfmaschinen waren 
feststehende; sie wurden da aufgestellt, 
wo sie gebraucht wurden, und man ver— 
wendete sie namentlich bei Bergwerken, 
um das Wasser aus den Gruben zu 
heben. Durch die Erfindung der Hoch— 
druckmaschine war man im stande, auch 
mit kleinen Maschinen einen bedeutenden 
Erfolg zu erzielen, indem mit weniger 
Kraft größere Lasten gehoben werden 
konnten. Diese neue Erfindung führte 
am Anfang dieses Jahrhunderts zu Ver— 
suchen, den Dampf zu Zwecken der Güter— 
beförderung zu benutzen, also einen Dampfwagen zu erfinden. Dem 
Engländer Georg Stephenson war es beschieden, dem Dampfwagen 
die Einrichtung zu geben, die ihn zum wirklichen mechanischen Last- und 
Rennpferde machte. Er ist ein glänzendes Beispiel dafür, daß Talent 
und Geistesgaben jedem Sterblichen verliehen sind und durch beharrliche 
Ausdauer entwickelt und zu hoher Ausbildung gebracht werden können. 
In ärmlichen Verhältnissen, als Kind eines Maschinenheizers, wurde 
Georg 1781 in dem Kohlenarbeiterdörfchen Wylam bei Newcastle ge— 
boren. Seine Kinderjahre verlebte der aufgeweckte Knabe unter Mangel 
und Entbehrungen. Seine Lieblingsbeschäftigung war, kleine Wasser— 
räder, Windmühlen u. dergl. zu schnitzen und die Maschinen, die er in 
den Bergwerken sah, in Lehm nachzubilden. Frühzeitig mußte er sich 
nach kleinen Verdiensten umsehen; so war er bald Hirtenknabe, bald 
Feldarbeiter, bald Hilfsbursche in den Kohlenwerken. 17 Jahre alt, 
wurde er Wärter einer Dampfmaschine an einem Kohlenschacht. Sein 
Lieblingswunsch, sich ganz dem Maschinenwesen widmen zu können, fing 
an, in Erfüllung zu gehen. Unablässig studierte er seine Maschine, zer— 
legte, reinigte sie und setzte sie wieder zusammen, so oft es sich thun ließ. 
In dem Streben, sich weiter auszubilden, empfand er es hemmend, 
daß er weder lesen, noch schreiben und rechnen konnte; da ging er als
	        
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