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vieler Erbitterung, doch kommen diese zum Wei¬
chen, und Marius drangt sie bis an ihre Wagen¬
burg. Hier aber erhob sich nun auf einmal ein
entsetzliches Heulen und Schimpfen unter den
Weibern und Töchtern der Ambronen; sie ergrif¬
fen, was sie nur an Waffen erhalten konnten,
und schlugen nun nicht bloß auf die Römer, son¬
dern auch auf ihre Männer selbst ein, da sie glaub¬
ten, daß sich diese nicht tapfer genug bezeigt hät¬
ten. Marius zog sich nun mit seinem Heere in
seine Verschanzungen zurück; fürchterlich ertönte aber
daS Kriegsgehcul, das die Ambronen, sowie die
Teutonen, wahrend der Nacht hören ließen, und
das zum Zeichen dienen mußte, wie sehr sie von
Mllth belebt waren. Am folgendeir Tage kam es
zur Hariptschlacht. Lange dauerte der schauervolle
blutige Kampf, und es war ungewiß, auf welche
Seite sich der Sieg neigen werde. Da gelang eS
endlich dem Cl. Marcellus, mit einer Schaar
besonders tapferer Römer die schon ziemlich er¬
müdeten und von der Sonnenhitze abgematteten
Teutonen iin Rücken anzugreifen, rmd nun war es
denn auch um sie geschehen; Marius und Mar¬
cellus erkämpften sich den Sieg. Hunderttausend
der Teutonen und Ambronen fanden hier, wie die
Römer sagen, ihren Tod, neunzigtausend wurden
zu Gefangenen gemacht, kaum viertausend entka-
men durch die Flucht. Selbst Teutoboch oder