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2. Dies Wort ist wie ein Wanderstab,'
man geht den Berg hinauf, hinab,
das Feld hindurch, den Wald entlang,
und graut die Nacht, man wird nicht bang.
3. Im Graun der Nacht, im Windgebraus —
man weiß sich doch im Vaterhaus,
sorgt nicht am Kreuzweg allzuviel,
man geht mit Gott und kommt ans Ziel.
4. mit Gott! das ist so wunderleicht,
und doch, soweit der Fimmel reicht,
soweit hinwandeln Tag und Nacht,
dies Wort hat wundergroße Macht.
5. Fürwahr, das ist ein sel'ger Mann,
der's recht von herzen sagen kann.
Er wird so stark, daß selbst der Tod
demütig naht und nimmer droht.
6. Wohlan, so sprich zur Nbendruh,
zum Morgenlichte sag es du:
„Mit Gott! Mit Gott!" — So fang es an,
dein Tagewerk, so schließ es dann!
32. Sonntag.
Rudolf Löwenstein.
1. (Es tönet über das weite Feld
ein liebliches Frühgeläute —
wie ist so ruhig heut' die Welt,
so sonnig und wonnig heute!
2. Die Hirten neben der Herde ruh'n,
die Herden ruh'n auf der Weide,'
die Dauern ziehen zur Kirche nun
im stattlichen Sonntagskleide.
3. Es schimmert der Tau im grünen Plan
wie perlen auf schimmernder Seide,
als hätte die Flur auch angetan
sonntägliches Festgeschmeide.
4. Es ist, als sängen die Vögel auch
heut' schöner als andere Tage,