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mehr als hundert Taler ein. Ich habe deshalb das Sprüchlein des
klugen Nachbars nicht vergessen. Merkt es euch auch:
Im kleinsten Raum pflanz einen Baum
und pflege sein! Er bringt dir's ein!
93. Ernteleutchen.
helene Binder.
1.
„Wer um zwei Uhr mit allen Schularbeiten fertig ist, darf im
Garten helfen, heute werden die äpfel abgenommen!“ hatte der Vater
gesagt, und wie flink waren nun alle die kleinen Leute an die Arbeit
gegangen! Kaum war der Tisch abgeräumt, da saßen sie auch schon mit
ihren Büchern daran und rechneten, schrieben und lernten, daß ihnen
fast der Kopf rauchte, wie Ernst sagte.
Und wirklich, sie wurden auch fertig. Noch ehe es zwei schlug, kam
jeder mit seiner Aufgabe und den Büchern zur Mutter gelaufen. Sie
hatten auch alles sauber und schön geschrieben, konnten ihr Verslein
ohne Fehler hersagen, und jubelnd ging es nun hinaus in den Garten.
Da hingen die rotbackigen äpfel, die saftigen Birnen und dazwischen
am Spalier die schönen Weintrauben.
Wie fröhlich wurde eingeheimst! Manchmal schüttelte der Dater,
und die äpfel fielen klick, klack! herunter, so daß die Kinder lachend
auf die Seite springen mußten, dann aber schnell herbeieilten, um nur
recht viele auflesen und in den Korb legen zu können.
Von einem Baum ging es zum andern, und bald waren die Körbe
gefüllt.
Nun hieß es: hinein zur Mutter und bringt ihr alles! Die wird
sich freuen, wenn sie die schönen äpfel und Birnen bekommt.
„Ja, zur Mutter“, riefen alle, aber Ernst sagte: „Halt, so geht
das nicht, wir wollen ordentlich im Zug ankommen, wie richtige Ernte—
leute!“
„Ja, ja,“ riefen die andern, „so wie es die Knechte und Mägde
immer machen, wenn das Erntefest ist.“ „Dann müssen wir vor allem
einen Erntekranz haben, der auf eine Stange gesteckt und voran—
getragen werden muß! Ich trage ihn!“ rief Ernst wieder, und nun ging
es schnell zurück in den Garten, um den Kranz zu winden. Bei so vielen
fleißigen Händen ging das rasch, bald war ein prächtiger Kranz fertig
und ward auf hoher Stange von Ernst vorausgetragen. Ihm folgte
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