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so frisch und appetitlich bei Schmidts; Mutter sagt: „Deshalb haben
sie auch sehr viele Kunden.“ Als ich neulich Kartoffeln holte, hat
Frau Schmidt mir einen Apfel geschenkt. Das war doch nett von ihr!
Sschmidts haben nicht nur grüne Gemüse, wie Sauerampfer, weißen
Kohl und Pahlerbsen, nein, sie haben auch allerlei Früchte in großen
und kleinen Körben. Im Mai sah ich einmal vor ihrem Kellerfenster
einen kleinen Teller mit großen, feuerroten Erdbeeren. „Nein,“ sagte
Mama, „die sind noch viel zu teuer, wir warten, bis die Erdbeeren billig
sind.“ — Im Sommer standen auf Schmidts Kellertreppe ganze Körbe
mit roten und schwarzen Kirschen, auch Johannisbeeren gab es da, rote,
weiße und schwarze. Als Papas Geburtstag war, kochte Mama rote
Grütze, und ich durfte zwei Pfund rote Johannisbeeren von Schmidts
heraufholen. — Jetzt ist es herbst. Jetzt sieht es im Grünhökerkeller
ganz besonders bunt aus. Rotbackige äpfel liegen da, gelbe, saftige
Birnen, grüne Pflaumen und süße, blaue Zwetschen. Ob mir Frau
Schmidt wohl nächstesmal ein paar Zwetschen schenkt?
Frau Schmidt hat ein kleines Mädchen. Es heißt Lene und ist
neun Jahre alt. Lene bringt den Kunden oft Waren ins Haus, ich sehe
sie beinahe jeden Tag mit einem Korbe am Arm. Oft ist aber der Korb
so schwer, daß sie ihn nur mit beiden händen tragen kann. — Vorgestern
kam Lene zu uns herauf und brachte einen großen Korb voll Kartoffeln.
Es war gerade mein Geburtstag. Ich bin sieben Jahre alt geworden.
Wir saßen in der Küche und tranken Kaffee. Zur Feier des Tages hatte
jeder von uns einen Korinthenklöben bekommen. „Komm herein, Lene!“
sagte Mutter, „bist wohl müde?“ „Nein!“ sagte Lene. „Aber der
Korb ist schwer“, sagte Mutter. „Das find' ich nicht“, sagte Lene.
„Willst du einen Schluck Kaffee abhaben?“ fragte Mutter. „Das gern!“
sagte Lene. Ich lachte und gab ihr ein Stück von meinem Klöben.
„Danke!“ sagte Lene.
Wevelmeyer, Deutsches Lesebuch. J.