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ist mit einer Biene und die hummelsliege mit einer Hummel leicht zu ver¬
wechseln. Zn den Tropen gibt es Tagfalter, die durch unangenehme Säfte vor
Nachstellungen ihrer Keinde geschützt sind. Schmetterlinge anderer Art, die diese
Lkelstoffe nicht besitzen, ahmen jenen in Zorm, Zeichnung und auch in der Lebens¬
gewohnheit, z. B. in dem lässigen $lug, nach und finden Schutz.
wie sich Tiere in Gefahr zu schützen suchen.
Jedes Tier will seinen Körper und somit sein Leben vor nachteiligen Ein¬
wirkungen der Nutzenwelt schützen. Muscheln schlietzen ihre Schalen fest zu¬
sammen. Schnecken stülpen ihre Kühler ein und verbergen den Weichkörper
im Gehäuse. Nöhrenwürmer fahren schnell in ihre Nähren zurück. Schildkröten
verbergen die freien Gliedmatzen, Kopf und Schwanz, unter dem Panzer. Höhlen¬
bewohner (Negenwürmer, Natten, Mäuse, Hamster) flüchten bei Gefahr in
ihre Behausung. Eidechsen und Schlangen verkriechen sich in Schlupfwinkel.
Wasserfrösche springen ins Wasser und tauchen unter. Geschickte Klieger (Vögel,
Insekten) und gute Läufer (Strauß, Weidetiere, Geweihtiere, Hasen) retten
sich durch schnelle Klucht (hakenschlagen der Hasen, Kreuz- und Ouersprünge
wilder Kaninchen, Zickzackflug der Schnepfen und vieler Insekten). Manche
Insekten stellen sich bei Gefahr tot, indem sie alle Beine einziehen. Manche
Spinnen lassen sich an einem Gespinstfaden schnell auf die Erde fallen und
bleiben dort zwischen den Steinen ruhig liegen,- ist die Gefahr vorüber, so klettern
sie an dem Kaden wieder in ihr Netz zurück. Mückenlarven und Puppen schlängeln
in die wassertiefe.
Köcherfliegenlarven leimen mit Hilfe ihres Speichels aus kleinen Pflanzen¬
stücken, Sandkörnern, Steinchen oder gar Gehäusen kleiner Tellerschnecken, ihren
Köcher zusammen. Oie Naupen der Ningelspinner suchen nachts oder bei schlechtem
Wetter gemeinschaftlich Schutz in ihrem selbstverfertigten Gespinst. Oie Naupen
vieler Wickler verbergen sich in zusammengerollten Blättern, die durch gesponnene
Käden zusammengehalten werden. Oie Larven der Schaumzikaden umhüllen
sich mit speichelähnlichem Schaum, vogelspinnen verschlietzen ihre wohnröhre
mit einer Kalltür.
vor Kälte schützen sich die Tiere, indem sie ihre Erdwohnungen vertiefen
oder einen Winterschlaf halten oder in wärmere Gegenden ziehen, viele
Schmetterlinge halten ihre Puppenruhe zur Winterzeit.
Oie meisten Tiere sind zum Schutze ihres Körpers mit Verteidigungs¬
waffen ausgerüstet, mit denen sie sich dem Keinde zur wehr stellen: Eckzähne
grotzer Affen und Naubtiere, Hauer der Wildschweine, Stotzzahn und Nüssel
der Elefanten, Hauer des Walrosses, Gebitz der Haifische, Hörner und Geweihe,
Horn des Nashorns, Vordersätze mit Krollen (Katzen), Hinterfüße mit Hufen
(Einhufer), Naubvogelfutz mit spitzen Krallen, Schnabelspitze, Zangen mancher
Krebse und der Ohrwürmer, Giftzähne der Giftschlangen, Giftstachel der Skor¬
pione, Bienen und Wespen, Nesselzellen der Polgpen.
Zur Abwehr des Keindes werden auch Schreck st ellungen eingenommen
oder Schrecklaute ausgestotzen: Zähnefletschen vieler Naubtiere, Katzenbuckel,
Sträuben der haare, Anlegen der Ohren, Sträuben des Gefieders, Halsstreckung
und Schnabelöffnung (Gans), Knurren der Hunde, Kauchen der Katzen und
des Hamsters, Brüllen des Stieres, Kollern des Puters, Zischen der Gänse, Enten
und Schlangen, Schreckstellung mancher Naupen.
Manche Tiere sondern bei Gefahr eine übelriechende Flüssigkeit
ab, um Keinde abzuschrecken. So besitzen Wanzen und Schaben Stinkdrüsen an
der Brust. Laufkäfer, Aaskäfer und Heuschrecken lassen ihren übelriechenden