VII. vaterländisches Leben.
179. Mein Vaterland.
Julius Sturm.
1. Dem Land, wo meine Wiege stand,
ist doch kein andres gleich,
es ist mein liebes Vaterland
und heißt — das Deutsche Reich.
2. Wie lieblich sind hier Berg und Tal,
die Wälder wie so schön,
wie lockend auch im Sonnenstrahl
die rebumkränzten Höhn!
3. Än Städten rauscht vorbei der Strom,
trägt reicher Kaufherrn Gut,
und freundlich spiegeln Burg und Dom
sich in der blauen Flut.
4. Mein Kaiser aber thront als Held
in tapfrer Heldenschar
und führt in seinem Wappenfeld
den sieggewohnten Aar.
5. Drum, fragt man mich nach meinem Land,
brennt mir das Herz sogleich,
und stolz dem Frager zugewandt,
ruf’ ich: „Das Deutsche Reich!“
180. Siegfrieds Schwert.
Ludwig Uhland.
1. Jung Siegfried war ein stolzer Knab',
ging von des Vaters Burg herab.
2. Wollt' rasten nicht in Vaters Haus,
wollt' wandern in alle Welt hinaus.
3. Begegnet ihm manch' Bitter wert
mit festem Schild und starkem Schwert.
4. Siegfried nur einen Stecken trug,
das war ihm bitter und leid genug.