Full text: [Teil 2 (4. und. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 (4. und. Schuljahr, [Schülerband])

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und da die Urgo gar nicht kam, kehrten sie nach Hause zurück, und der 
König stetes war erschrecklich böse. Venn er hatte das Vlies verloren und 
die ehernen Stiere und die vrachenzähne, und feine Tochter war auch 
weg und hatte allen ihren Schmuck genommen, und alle Leute lachten 
ihn aus. 
5lls Medea mit Jason in Thessalien angekommen war, machte sie den 
alten Bson wieder jung, so daß seine weißen haare wieder schwarz wurden 
und alle seine Zähne wieder kamen und er stark ward wie ein junger 
Mann und nun noch viele Jahre lebte: den pelias machte sie tot, und 
Üson ward wieder König an seiner Statt. b. G. Niebuhr. 
9. Die Sage von Orpheus und Lurydike. 
3n Thrakien lebte vor uralten Zeiten ein weit gerühmter Sänger, 
Drpheus genannt, der durch seine Kunst in Gesang und Saitenspiel mehr 
denn menschliche Gewalt ausübte. Nicht allein aller Menschen Herzen 
vermochte er an sich zu ziehen, auch die wilden Tiere des Waldes legten 
ihre Menschenfurcht und Mildheit ab und kamen still horchend herzu, 
wenn er sein Saitenspiel erklingen ließ und seine Stimme erhob,- selbst 
die Bäume des Waldes sollen dann immer näher zu ihm gekommen sein 
und Steine und Felsen sich zu ihm hingedrängt haben. Sang er in den 
Gewittersturm hinaus, so legte sich dieser, und bald lachte der heitere 
Himmel wieder,- stand er an dem Ufer des wild empörten Meeres und 
ließ seine Saiten erklingen, seine Stimme erschallen, so ebneten sich die 
Meereswellen. Uber die Leute sagten auch, das gehe nicht mit rechten 
vingen zu, und erzählten sich, er stehe mit Göttern in Verbindung,- selbst 
seine Lyra, das Saiteninstrument, mit der er diese ungewöhnliche Wirkung 
hervorzaubere, sei kein gewöhnliches Werk eines Menschen, sondern sei 
ihm, da er noch ein Knabe gewesen, von einem mächtigen Gotte geschenkt 
worden. 
plötzlich aber ward das Glück durch einen traurigen Unfall gestört. 
Eurydike, die Gemahlin des weltberühmten Sängers, hatte sich mit 
ihren dienenden Frauen auf dem schönen Basen des Lustgartens ergangen 
und war von einer giftigen Schlange in den Fußknöchel gebissen worden. 
Ihre Dienerinnen eilten schnell nach dem palaste und riefen den Urzt zu 
Hilfe- allein Eurydike war schon tot, als dieser herbeikam. Die Trauer 
über den Verlust der geliebten Gemahlin war grenzenlos. Bei Tag und 
Nacht sah man ihn mit tränenvollem Ungesichte die einsamsten Plätze seines 
Gartens aufsuchen, und häufig verließ er ohne andere Begleitung, als sein 
Saitenspiel, die Stadt und suchte die abgeschiedensten Stellen der Umgebung 
auf, wo er den Felsen und Bäumen des Waldes fein Leid klagte. 
So trieb er es lange Zeit. Endlich entschloß er sich, in die Unterwelt 
hinabzusteigen, um seine Gemahlin von Pluto zurück zu erbitten. 
Ülle Einrede seiner Diener war vergebens. Er machte sich noch des-
	        
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