Full text: [Vorstufe = Oktava, [Schülerband]] (Vorstufe = Oktava, [Schülerband])

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schweren Halme zu Boden sinken! Der eine Schnitter wetzt 
mit dem Wetzstein seine Sense; denn sie muß schars sein, 
wenn sie viele Halme auf einen Hieb abschneiden soll. 
Das Weizenfeld dahinten ist bald abgemäht. Es steht 
nur noch eine kleine Ecke; darin hat sich das Häschen ver¬ 
borgen. Wann wird es herausspringen? Jetzt, — o seht, 
wie es laufen kann! Den Mähern folgen fleißige Mägde, 
die das Getreide aufnehmen, in Strohbänder legen und zu 
Garben binden. Der ganze Acker liegt voll Garben. 
Auf dem Felde daneben haben die Schnitter ihre Arbeit 
schon beendet; der Erntewagen steht hochbeladen auf dem ab¬ 
gemähten Acker. Noch eine Garbe und noch eine Garbe 
wird hinaufgegeben, — jetzt ist's genug. Der Knecht läßt 
die Peitsche knallen, und nun ziehen die Pferde das schwere 
Fuder keuchend auf der lockeren Erde hin, bis sie auf die feste 
Straße kommen, wo es leichter geht. Bald schwankt der 
Wagen durch das weite Tor in den Hof und in die geöffnete 
Scheune. Da gibt es Arbeit für den Winter; denn wenn 
der erste Schnee die Felder deckt, so geht es in den Scheunen 
klipp klapp klipp! klipp klapp klipp! Die Drescher schlagen 
mit schweren Flegeln die Körner aus den Ähren, und ganze 
Säcke voll Korn und Weizen wandern auf den Getreideboden 
und später nach der Mühle oder auf den Markt. 
83. Die Kornähren. 
Christoph von Schmid. 
Ein Landmann ging mit seinem kleinen Sohne auf den 
Acker hinaus, um zu sehen, ob das Korn bald reif sei. „Sieh, 
Vater," sagte der unerfahrene Knabe, „wie aufrecht einige 
Halme den Kopf tragen! Die müssen wohl recht vornehm 
sein; die andern, die sich so tief vor ihnen bücken, sind gewiß 
viel schlechter." 
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